Aus der Traum? Provinz bleibt Provinz
Eine Stadt hat vermutlich nur sehr selten die Chance, sich auf einen Schlag von einer Provinzstadt in eine ernstzunehmende Stadt mit regionaler Ausstrahlung zu verwandeln. Lange Zeit sah es gut aus für St.Gallen, nun aber scheint diese Chance vertan.
Ich rede von der neuen Olma Halle 1 und der Chance, sich als Konzertstadt in der Ostschweiz zu etablieren. Gemeint sind hier insbesondere grössere Konzertveranstaltungen im Bereich von Pop und Rockkonzerten.
Eine Halle mit 12’000 Zuschauern sucht man in unserer Region vergeblich. Zürich bleibt mit dem Hallenstadion das östlichste Gefühl der Schweiz was grössere Rock und Pop-Konzerte anbelangt.
So zumindest muss ich den Artikel heute im St.Galler Tagblatt interpretieren.
Vermutlich war ich aber auch zu zuversichtlich, denn die nachfolgenden, ich nenne sie „Versprechen der Superlative,“ sind und waren immer frei interpretierbar:
Folgende Aussagen (sie stammen allesamt von der aktuellen Webseite zur neuen Olma-Halle 1)
Mit der neuen Halle 1 wird das Messeareal in beeindruckender Weise erweitert und aufgewertet. Das neue vielfältige Raumangebot macht St.Gallen zu einer starken Messe- und Eventstadt mit überregionaler Strahlkraft.
…wir neues Land und schaffen Raum für eine Messe- und Eventhalle der Spitzenklasse. Die neue Halle 1 bietet Platz für bis zu 12’000 Personen und macht grossartige Events möglich – von Kongressen und Messen über Sportveranstaltungen bis zu Konzerten und kulturellen Veranstaltungen.
Die neue Halle 1 bietet aber nicht nur viel Platz. Freuen Sie sich auf eine offene und flexible Architektur. Auf vielfältige Nutzungsmöglichkeiten
Vielfältige Messen, einzigartige Events und spannende Grossveranstaltungen werden die Begegnungs- und Erlebniskultur nachhaltig prägen.
Ok, Markting Blabla? Oder vielleicht doch nicht?
Ich vermute mal, es fühlen sich ganz viele enttäuscht oder gar getäuscht. Viele haben erwartet, dass wir tatsächlich eine Konzerthalle für grosse Acts bekommen. Aber selbst bei den Sportevents hatte man vermutlich mehr erwartet, als das was jetzt kommuniziert wurde. Für mich eine herbe Enttäsuchung. Viel mehr als eine „Messehalle“ oder ein „Dach für Generalversammlungen“ scheint nicht geplant zu sein.
Damit vergeben die Olma-Messen eine Riesenchance. Man denke an die Teile der Bevölkerung (Vom Bodensee bis zum Zürichsee und weit über den Rhein hinaus) die sich nicht für Generalversammlungen von Raiffeisen und Co, aber auch nicht für Medizin-Kongresse und sonstige Events interessieren, sondern die sich für ein paar Stunden Unterhaltung von internationalem Format wünschen. Die ziehen weiterhin westwärts.
Aber wer weiss, vielleicht besteht noch Hoffnung auf etwas das noch grösser ist als die jährlichen Säulirennen
Spannend ist das Leistungsblatt Halle 1 Konzerte und Kulturveranstaltungen, das man ebenfalls auf der Webseite findet auf jeden Fall: