Baumschutz – Erklärbär

Ich habe mir heute ein paar Leserbriefe kontra Baumschutz angetan und musste feststellen, dass da scheinbar einiges so nicht ganz verstanden wurde.

Kein ausgebauter Schutz

Es gibt keinerlei Anpassungen beim Regelwerk. Es bleibt alles wie es ist, nur die Schutzzone wird ausgeweitet

Bürokratie

Ja, es gibt einen geringen Mehraufwand bei Baumfällungen, die heute nicht in der Schutzzone liegen.
Wie gross der Aufwand für ein Fällgesuch tatsächlich ist, kann jeder und jede selber anschauen. Ein Fällgesuch kann man heute Online ausfüllen, muss es allerdings ausdrucken und unterschrieben einreichen. Wie das geht wird hier erklärt und hier gehts zum Online-Formular

St.Gallen eine der grünsten Städte?

Auch das liest man immer wieder. Ich vermute, das liegt am rein subjektiven Eindruck, den man vielleicht von den 3 Weiern herunter hat. Mein subjektiver Eindruck dazu, es war schon grüner. Nehmen wir dazu mal den Städteatlas zur Hand.
Hier kann man sich die Flächennutzung der Kernstädte anschauen. Für die sogenannten bestockten und Erholungsflächen wird für die Kernstadt St.Gallen 32.1% angegeben. Winterthur hat 33.4%, Luzern 28.2%., Zürich mit 35.5%. Bern besitzt 39.8%, Lausanne 46.3%, und Lugano hat mit über 67% mehr als doppelt soviel Fläche wie St.Gallen. Das gleiche Bild zeigt sich auch bei der Zusammenstellung „Die nachhaltigsten Städte der Schweiz“ der IG Bank (definitiv eine stramm bürgerliche IG)

Die Sache mit der Ungerechtigkeit

Nimmt man den Stadtplan und schaut sich den aktuellen Stand der geltenden Baumschutzonen an, dann erkennt man auf den ersten Blick, dass bereits heute sämtliche Liegenschaften am Rosenberg in der Baumschutzzone lieget. Rotmonten liegt genau so ausserhalb wie das südliche St.Georgen oder ein grosser Teil im Westen der Stadt.

Quelle: Stadtplan St.Gallen

Heute herrscht also eine Ungleichbehandlung unter den Liegenschaftsbesitzern. Warum das immer wieder verschwiegen wird? Insbesondere der Hauseigentümerverband sollte hier ehrlich sein