Blockiert die Stadt

Der Titel musste sein, weil ich mich ärgere und dann nicht wenig. Auslöser ist einmal mehr der Marktplatz. Aber nicht nur, denn er reiht sich in eine Reihe mit anderen Projekten. Zuerst aber zum Marktplatz. Morgen endet die Einsprachefrist für das Baugesuch auf dem Marktplatz. Und alle (vermutlich aber eher nicht alle), die nicht zufrieden sind, haben sich zu Wort gemeldet. Sicherlich sind darunter auch solche, die eine Einsprache eingereicht haben:

Die Marktfahrer sind nicht zufrieden mit dem Vorhaben. Ginge es nach ihnen, müsste man das ganze Vorhaben wieder überdenken.

Der Heimatschutz St.Gallen und Appenzell Inerrhoden findet auch, die beiden neuen Pavillons stehen quer in der Landschaft und der alte Pavillon soll stehen bleiben

Der Verein Grünes Gallustal sowie des Naturschutzvereins Stadt St.Gallen und Umgebung (NVS) finden ebenfalls, man muss das Ganze nochmals anschauen

Und dann gibt es da noch Vereinzelte, die ebenfalls finden, man soll das Ganze mit der neu geplanten Bibliothek koordinieren, wobei die neuen Pavillons gerne auch neu gedacht werden dürfen

Und überhaupt: Alles ist viel zu teuer und entspricht nicht der Abstimmungsvorlage. Bei einem Pavillon fehlen Kellerräume. Mal sind es Luxustoiletten, mal fehlen Toiletten, mal sind Bäume im Weg und mal muss der Platz freigespielt werden….

Ihr merkt, nichts ist richtig und alles ist falsch. Einmal so und einmal so.
Nimmt man alle Kritiken ernst und fasst sie zusammen, dann bleibt nur eine Lösung. Ein vierter Anlauf für den Marktplatz! Von mir aus, macht was ihr nicht lassen könnt.

Allerdings ist der Marktplatz nicht das einzige Vorhaben, dem auf der Zielgeraden Hindernisse in den Weg geworfen werden oder wurden.

Busdepot, Platztor, neue Bibliothek, Leistungszentrum Gründenmoos, Bahnhof Nord, Güterbahnhof mit Hector und Lattich….demnächst dann die Bahnhöfe Bruggen-Haggen…

Selbstverständlich liegen die Dinge bei jedem Vorhaben anders. Gemeinsam haben sie aber, dass ihre Realisierung in weiter Ferne liegt oder die Vorhaben gar ganz abgeschmettert wurden.

Die Stadt St.Gallen ist blockiert, hat sich blockiert oder wurde blockiert. Ich hoffe einfach, dass sich dessen alle bewusst sind, wenn dann wieder Schlagzeilen „die Stadt ist unattraktiv“, „kommt nicht vom Fleck“ oder „sie ist tot“ aufpoppen.

Immerhin haben wir noch Kunst in Form eines Skiliftes. Der ist mittlerweile weltbekannt und sorgt wenigstens dank vieler Kontroversen dafür, dass St.Gallen wieder einmal etwas Reichweite bekommt.