Bushäuschen für trockene Tage
Designer Bushaltestellen haben in der Stadt St.Gallen ja so etwas wie eine Tradition. St.Fiden und Marktplatz stammen von einem Herrn Calatrava. und am Bahnhof hat man in luftige Höhen gebaut. Der neuste Streich steht an der Bushaltestelle Oberstrasse. Das St.Galler Tagblatt schrieb dazu im Stadtticker vom 8. März 2022
Es handelt sich um ein neues, vom einheimischen Architekturbüro Forrer Stieger speziell für diesen Ort entworfenes Bushäuschen.
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Wobei: Bushäuschen ist die neue Wartezone für den Bus ins Riethüsli und nach St.Georgen eigentlich keines mehr. Es handelt sich vielmehr um ein Stahldach, das auf zwei Säulen ruht, die im Trottoir einbetoniert werden. Das Ganze ist in schwarz gehalten und markiert Präsenz, passt sich aber gleichzeitig gut ins Umfeld mit der historischen Hausfassade des alten Empa-Gebäudes ein
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Dass an diesem Ort keine Standardwartehalle aufgestellt wird, ist der städtischen Denkmalpflege zu verdanken.
Damit wäre soweit geklärt, dass ein Standard-Häuschen nicht in Frage kam. Was man jetzt aber dort hingestellt hat, ist eine Art Fortsetzungsroman in Sachen „Wetterungeschützte Wartezone“
Nach Bahnhof, Spisertor und Calatrava am Marktplatz ein weiteres Dach mit der Eigenschaft bei nassem Wetter dem Regen von Vorne, Hinten oder der Seite ein genügend grosses Loch zu gewähren, so dass das Dach eigentlich nur noch gegen Taubendreck von Nutzen ist
So sieht das aus
Ich habe ein echtes Problem mit Architekten, die zwar optisch (Geschmackssache) etwas Schönes schaffen wollen, aber dabei die Funktion und den eigentlichen Nutzen vergessen oder noch schlimmer, ignorieren.
Bushaltestellen mit Häuschen sollen die Kunden vor Wind und Regen schützen. Tun sie das nicht, dann ist das herausgeworfenes Geld. Punkt!
Dass das Architektur-Büro das Häuschen auf ihrem Instagramprofil von Vorne abgelichtet hat, zeigt zwar sehr schön wie auf das Gebäude Rücksicht genommen hat, ist aber eben nur die halbe Wahrheit