Der 11er nach Mörschwil
Ich durfte mich gestern mit einem Mörschwiler über die Aufhebung der Buslinie 11 unterhalten.
2 Aussagen haben mich genervt und zwar so richtig!
- Wenn die Stadt die Linie 11 einstellt, muss sie sich nicht wundern, wenn wieder alle Mörschwiler mit dem Auto in die Stadt fahren
- Wir würden ja mit dem Zug nach St. Gallen fahren, aber wir haben keine Busverbindung zum Bahnhof Mörschwil?
Himmelarsch, die Mörschwiler leben in einer der reichsten Gemeinden der Ostschweiz und zahlen die tiefsten Steuern! Sie kommen aber nicht auf die Idee, sich selber mit einem Ortsbus zu helfen. Nein, die Stadt soll gefälligst dafür sorgen, dass das Dorf an den ÖV angebunden wird.
Was, liebe Mörschwiler, hindert euch daran, einen eigenen Ortsbus zu organisieren und eine eigene Buslinie vom Bahnhof Mörschwil ins Neudorf zu installieren? Am Geld kann es ja nicht liegen, oder?
Und weiter bis als ins Neudorf muss die Linie auch nicht reichen, denn dann sind die meisten Schüler draussen und der Bus so gut wie leer
Hmm…. Ich habe gedacht, das der 11er durch 210/211 ersetzt wird und das damit der bisherige 15min Takt beibehalten wird. Die einzige Verschlechterung (zumindest gemäss Tagblatt 02.08.2016) ist, das die Haltestelle Riederen nicht mehr so häufig angefahren wird (alternative Fahrn 500m entfernt). Dafür kann man nun von Kirche in Richtung Fahrn fahren. (Also wird das Postauto quasi auch noch zum Ortsbus)
Gemäss bericht von sg.ch (https://www.sg.ch/home/mobilitaet/oeffentlicherverkehr/planungen/kantonale_planungsgrundlagen0/sammlung/_jcr_content/Par/downloadlist_9/DownloadListPar/download.ocFile/Busplanung_St.Gallen_Ost_Oberthurgau.pdf) ist sich die zuständige Stelle (also der Kanton) sehr wohl bewusst, dass der Bahnhof Mörschwil, den Bus nicht ersetzten kann. (Da zu weit ab vom Schuss)
Zur Finanzierung, die gemeindeübergreiffenden Linien werden vom Kanton organisiert und bestellt. Der Vorwurf, die Mörschwiler könnten sich ja selber eine Linie organisieren, ist also zumindest was die Verbindung nach Neudorf oder SG Bahnhof geht also unbegründet.
Mörschwil war mehr sinnbildlich, ähnliches gilt auch für Gaiserwald, Teufen oder Eggersriet. Ja, ich gebe zu, vermutlich spielt auch Neid eine gewisse Rolle.
Es ging mir nicht spezifisch um die Linienführung, wie es vielleicht den Anschein macht. Es geht mir viel mehr um eine gewisse Arroganz, der Stadt die Aufgabe zuzuweisen, für eine Anbindung reicher Gemeinden zu sorgen.
Ich weiss, dass der Kanton Besteller des ÖV ist. Es ist aber Aufgabe der Gemeinden, beim Kanton vorstellig zu werden und ihm zu erklären, wo Bedarf besteht.
Letztendlich müsste Mörschwil im SInne einer guten Nachbarschaft das Zepter in die Hand nehmen und für eine Anbindung an die Stadt einstehen. Es sei denn, es ist ihnen egal. Dann dürfen sie aber auch nicht aufmucken, wenn Roadpricing und Dosiersysteme installiert werden (Ich mag diese Ideen im Fall nicht) 😉
Es ist gut, dass wir nun nicht mehr mit der vbsg fahren, da es immer umständlich war, dass die Linie 11 immer den bogen zu Riederen und Fahrn macht obwohl dort schon andere Büsse (Postautos) herfahren. Und einen eigenen Bus würde für ein solches kleines Dorf nicht bringen. Abgesehen, dass zu wenig Platz herschen wird, gibt es nur Vorteile.