Der Kindergartenkanton St.Gallen
In Sachen Strassen scheint im Kanton St.Gallen eine Art Rinderwahn ausgebrochen zu sein. Da bekämpft das kantonale Tiefbauamt die Stadt mit Einsprachen wegen Tempo 30:

Quelle: https://stgallen24.ch/articles/301960-auch-der-kanton-ist-gegen-tempo-30-auf-der-demutstrasse
Und ehemalige Kantonsräte steigen zusammen mit den wohlgesinnten Blechkarossen-Verbänden gegen den Bund und die städtische Stimmbevölkerung in den Ring.

Ganz ehrlich, ich kann nur noch Lachen. Wenn das so weiter geht müssen wir uns vielleicht wirklich langsam überlegen, wie wir aus der Kantonshauptstadt einen Stadtkanton machen können. Der Kindergarten, der sich seit Wochen zwischen Stadt und Kanton abspielt, ist wirklich nur noch lächerlich.
Aber die Stadt muss damit leben, dass sie in einem Kanton liegt, der von einer bürgerlich-konservativen Landbevölkerung regiert wird. So wollten es die Wählerinnen und Wähler. Das diese Tatsache aber nun bei jeder Gelegenheit in ein Machtspiel ausartet ist wirklich nur noch lächerlich. Ich kann unseren Kanton nicht mehr ernst nehmen. All die Leute vom Sarganserland bis nach Rapperswil und übers Toggenburg zurück ins Rheintal haben anscheinend mehr Gewicht als die direkt betroffene städtische Bevölkerung.
Aber ich bin zuversichtlich. Der Bund wird sich 2x überlegen ob er gegen den Willen der Stadt Geld in den Anschluss Güterbahnhof investieren will. Und Tempo 30 kommt so oder so in der Stadt. Es dauert halt einfach etwas länger. Bis dahin kann der Kanton gerne T50 durchsetzen und die Stadt mit Weihnachtsbeleuchtung in Form von Lichtsignalen zustellen. So wie bei der neuen Parkgarage am Unteren Graben. Ich bin mir sicher, die „freie Fahrt für freie Bürger“-Fraktion jubiliert darüber 😀