Die 7 Millionen Pavillons

Das war wohl der meist diskutierte Punkt am gestrigen Tagblatt-Podium. Ja, es ist viel Geld für 2 „Hütten“ auf dem Marktplatz. Weil ich gestern aber nicht alles sagen konnte, hole ich das hier nach.

Quelle: Stadt St.Gallen, Medienkonferenz vom 27.8.2020

Was bekommen wir für die maximal 7 Millionen?

Wir bekommen 2 wetterfeste Pavillons mit einer Unterkellerung die Platz für bis zu 24 Verkaufslädeli bieten.

Können auch wirklich alle Läden vermietet werden?

Das wissen wir nicht. Aber es gibt gute Voraussetzungen dazu:

  1. Die Markthändler waren bei den Marktplatzforen vertreten und konnten sich einbringen
  2. Auch bei der Ausarbeitung der Details werden sie miteinbezogen und können ihre Ansprüche platzieren.

Und dann noch etwas grundsätzliches dazu. Kein Mensch will 24 Gemüsehändler. Bitte lasst eure Fantasie etwas spielen. Die Ladenflächen eignen sich für weit mehr als nur Foodstände und frisches Grünzeug (sorry).
Seht die Läden auch als Detailhändler-Startup-Plattform. Längst nicht jeder und jede verfügt über die finanziellen Möglichkeiten, in der Innenstadt ein eigenes Geschäft eröffnen zu können.
Eine kleine Theke aber liegt drin und das an allerbester Lage. Den Nachteil der kleinen Fläche macht man mit einem durchdachten Online-Shop zum Vorteil. Online anschauen, bestellen und vor Ort mit Beratung, Tipps und Tricks abholen.
So auf die Schnelle fallen mir zum Beispiel ein 3D-Drucker-Shop ein, eine Kleinbrauerei oder ein Modellbauladen ein. Ich bin mir sicher, dass es genügend findige Menschen gibt, die nur auf eine günstige Möglichkeit gewartet haben.

Vergessen wir auch nicht, dass es heute für einen attraktiven Verkaufsstand auch eine gute Infrastruktur braucht. Stromanschlüsse für Friteusen, Öfen, Kühlschränke usw. stellt man nicht mit einem 230 Volt-Anschluss und einer Kabelrolle zur Verfügung. Fliessendes Wasser, Heizung und Sanitäre Einrichtungen gehören ebenfalls zum Standard und sind aus hygienischer Sicht ein Muss. Weiter kommen Unterflur-Presscontainer und Kanalisation dazu und und und

Es ist klar, die 7 Millionen sind ein stolzer Betrag. Der Stadtrat und die verantwortlichen Dienststellen aber wissen, was es geschlagen hat. Wir sollten ihnen vertrauen und ein Ja zum Marktplatz in die Urne legen. Nicht nur wegen der Pavillons sondern als deutliches Zeichen für eine belebte Innenstadt mit Zukunft.

Denn das hier ist kein Zustand: