Die ersten Kürzungen
Es war klar, die beschlossene Steuersenkung wird Folgen haben.
Die ersten Beiträge wurden jetzt gestrichen (notabene ohne Auftrag) und wie nicht anders zu erwarten, betrifft es die Kultur. Und zwar nicht die elitären Prestige-Institutionen sondern zwei bodenständige und sich stetig weiterentwickelte Kulturbetriebe. Da wären zum Einen das Palace, das nicht nur für seine Konzerte abseits von Mainstream bekannt ist, sondern das auch mit seiner Veranstaltungsserie „Erfreuliche Universität“ ein breites Spektrum von gesellschaftlichen Themen aufnimmt. PS: Diese Veranstaltungen sind kosten keinen Eintritt. Es wird lediglich um eine Kollekte gebeten.
Zum Anderen das Sitterwerk, das in der Person von Felix Lehner erst kürzlich noch mit dem St.Galler Kulturpreis in der Höhe von 30’000 CHF ausgezeichnet wurde.
Der eingesparte Betrag von 25’000 CHF (10’000 CHF fürs Palace und 15’000 CHF für das Sitterwerk) ist lächerlich. Wenn ich da an den verpfuschten Antrag an das Textilmuseum (2018, Erhöhung von 150’000 CHF auf 430’000 CHF) oder an die massive Erhöhung an St.Gallen-Bodensee-Tourismus (2017, Erhöhung von 440’000 auf 880’000) denke, wirken diese beiden Beträge wirklich absurd.
Was mich weiterhin stört ist, dass im Budget Positionen wie Grabenhalle, Palace, Kino K usw. einzeln aufgeführt sind, während Beiträge für kommerzielle Grossveranstaltungen (Pauschal Theater 8,47 Millionen) wie die Freilichtspiele auf dem Klosterplatz, der CSIO im Breitfeld oder auch das Open Air St.Gallen im Sittertobel keine Erwähnung im Budget finden.
Die Stadt macht es so natürlich einfach, einzelne Positionen zu streichen, während die grossen Anlässe pauschal verpackt werden und kaum jemand den Durchblick hat. Eine Kürzung bei durch Werbung und Sponsoren mitfinanzierten Veranstaltungen wird so unmöglich.
Dabei wären Einsparungen in der Anfangs genannten Höhe von 25’000 CHF vermutlich überhaupt kein Problem. Hier der Audio-Mitschnitt zum Eiszauber von Markus Buschor (Quelle: Tonprotokoll Stadtparlament)
Und noch etwas, dass wir in der Stadt einen Anlass wie Eiszauber finanziell unterstützen macht für mich angesichts solcher kleinkarierten Sparübungen ebenfalls keinen Sinn. Und ja, wir reden hier auch über einen Beitrag von 30’000 CHF. So zumindest die Schätzung von Markus Buschor an der Budgetsitzung vom 11.12.2018. Genaueres werden wir erfahren, wenn die einfache Anfrage von Peter Olibet beantwortet wurde
Kleines Update: Letztendlich kann ich dem Magazin Saiten nur zustimmen. Das Stadtparlament hat dazu beigetragen. Ich erwarte nach wie vor, dass in Zukunft das Stadtparlament das ganze Jahr über ein Auge auf die Ausgaben hat und nicht beim Budget zu korrigieren versucht (siehe mein Leserbrief vom 7.12.2018)