Die Olma geht in die Geschichte ein

Ich nehme es gleich vorne weg. Es gibt in diesem Text keine Insider-Infos. Es sind nur Gedanken, die mir beim Lesen der Vorlage durch den Kopf gegangen sind.

Worum geht es?

Die Corona-Krise hat die Olma-Messen hart getroffen oder wie es in der Vorlage steht:

Das aufgrund des Coronavirus vom Bundesrat erlassene Veranstaltungsverbot vom 28. Februar 2020
bedeutet für die Genossenschaft Olma Messen St.Gallen de facto ein Betriebsverbot auf unbestimmte
Zeit
und stellt sie vor grosse Herausforderungen

Am nächsten Dienstag 25.8.2020 muss nun das Stadtparlament darüber befinden, ob die Olma-Messen unterstützt werden sollen.
Die Vorlage kann vermutlich niemand ohne Emotionen lesen. Bei allen, selbst bei eingeschworenen Olma-Gegnern, wird der Bauch ein Wörtchen mitreden. Nicht zuletzt auch, weil die Sitzung in einer Olmahalle stattfindet

Die Olma-Messen haben im Frühjahr 2020 drei verschieden Szenarien zur Bewältigung der Krise ausgearbeitet:

Szenario 1: Mit der Durchführung der OLMA 2020 kann der Messe- und Veranstaltungsbetrieb
wiederaufgenommen werden. Messen und Veranstaltungen sind mit gewissen Einschränkungen
möglich

Szenario 2: Nach dem 28. Februar 2020 finden im Jahr 2020 keine Messen und Veranstaltungen
statt, verhaltener Start im Jahr 2021

Szenario 3: Im Jahr 2021 finden ab August wieder Messen und Veranstaltungen statt, Start mit der
OBA Ostschweizer Bildungs-Ausstellung. Die OLMA 2021 findet statt

Das Szenario 1 ist vom Tisch. Dieser Zug ist bereits abgefahren. Bleiben Szenario 2 und 3

Meiner Einschätzung nach ist auch Szenario 2 aus nachvollziehbaren Gründen ebenfalls nicht mehr realistisch, respektive die Wahrscheinlichkeit, dass Szenario 3 eintritt betrachte ich als sehr hoch.

Angenommen, es kommt zum Szenario 3, schreibt der Stadtrat:

Sollte Szenario 3 wahrscheinlich werden, müssen weitergehende finanzielle Massnahmen geprüft werden

Das bedeut letztlich, dass die finanzielle Hilfe, die wir am 25. August möglicherweise sprechen werden, nur eine erste Spritze sind und weitere (finanzielle) Massnahmen notwendig werden. Keine schönen Voraussetzungen.

Unabhängig davon, ob nun das Genossenschaftskapital aufgestockt und Kredite gesprochen werden. Es steht schlecht, sehr schlecht um die Olma-Messen. Und dann hat es sie auch noch mit der neuen Halle 1 auf dem Olmadeckel eiskalt erwischt.

Was haben wir für Optionen?

Option A: Wir heissen die Vorlage gut und verschaffen den Olma-Messen Luft. Das ist mit sehr viel Optimismus verbunden. Die Olma muss sehr rasch wieder Veranstaltungen durchführen können.
Hier besteht aber das Risiko, dass das Referendum ergriffen wird. Das bedeutet, dass bis zu einem endgültigen Entscheid kein Geld fliessen kann. Ob die Zeit dann noch reicht?

Es wird festgestellt, dass der Beschluss Nr. 1 nach Art. 8 Ziff. 6 lit.a der Gemeindeordnung dem
fakultativen Referendum untersteht.

Option B: Die Vorlage wird abgelehnt. Heisst, dass die Olma im Herbst vermutlich die Bilanz deponieren muss. Wie es danach weitergeht? Keine Ahnung.

Gibt es bis Dienstag noch eine Alternative? Stirbt die Olma am 25.8.2020?

Alles in allem eine richtige beschissene Situation (exgüsi) und ich weiss beim besten Willen noch nicht, wie ich mich persönlich entscheiden werde.

Es wird aber mit Sicherheit so sein, dass am 25.8.2020 in der Olmahalle 2.1 Olma-Geschichte geschrieben wird