Die Pendler sind das Problem
Die neusten Zahlen zum motorisieren Verkehr und zum Pendlerverhalten in der Stadt St.Gallen zeigen die Problematik mit dem Verkehr eigentlich sehr schön.
Es sind die auswärtigen Pendler, die den mit Abstand grössten Teil des Autoverkehrs verursachen. Es dürfte ein Trugschluss sein, das mit der Teilspange alle Probleme gelöst werden. Im Gegenteil. Der Autoverkehr gewinnt an Attraktivität und verursacht noch mehr Verkehr – „Induced Demand“
Einzige, und vermutlich auch zeitnah realisierbar, ist der 15min Takt für die S-Bahn und ein Hubsystem für die VBSG. Pendler müssen so einfach wie möglich an die Stadtbahnhöfe gelangen und von dort aus verteilt werden. Durchgängige Linien mit 1h Fahrzeit sind der falsche Weg, solche Linien ergänzen die S-Bahn nicht, sondern sie konkurrenzieren sich.
Die bisherigen Konzepte funktionieren nicht. Ich hoffe, die Stadt erkennt das endlich und handelt. Nicht alleine mit Worten, sondern auch mit Taten. Sie muss dem Kanton als Besteller des ÖV deutlich machen, das sie gewillt ist, den 15min Takt der S-Bahn zu ihren Gunsten zu nutzen und dem Kanton einen Plan vorlegen.
Die Stadt ist das Problem, indem sie den Pendlern zu viel und zu billig Parkierfläche zur Verfügung stellt.
Das kann man so sehen und ist auch aus meiner Sicht die bessere Lösung als weiter Autobahnen und Strassen zu bauen.
Ich versuche es aber auch mit positiven Ansätzen. Wenn pendeln mit dem ÖV attraktiver ist als mit dem Auto, dann gewinnt die Stadt auch.
Das kann man damit erreichen, indem man den Autofahren das Fahren vermiest oder eben, sie auf den ÖV bringt, weil es weniger Stress bedeutet und günstiger ist. Dazu muss aber auch das ÖV-Angebot passen
Bei Gewerbekunden werden die Parkplatztarife der Nachfrage angepasst.
Warum nicht auch bei Berufspendlern?
Wieso plant man denn einen Liebeggtunnel bevor man die Auswirkungen der Durchmesserlinie kennt?