Die Spitex AG – Das Tagblatt im Shitstormmodus

Liebes Tagblatt, liebe Julia Nehmitz, lieber Daniel Wirth und lieber Christoph Keller

Ihr werdet mir mit Sicherheit irgendwann erklären, was genau euch dazu antreibt, auf die Spitex AG einzudreschen.
Lasst es euch gesagt sein: Ihr seid an dieser Situation mitschuldig. Mit euren teilweise falschen Aussagen und schludrig ausgearbeiteten Texten giesst ihr nicht nur Öl ins Feuer, sondern entzündet es immer wieder von neuem, und das ohne jeglichen Grund.

Ja, wir wissen alle, dass einiges nicht optimal gelaufen ist. Vergesst aber bitte nicht die Umstände, die dazu geführt haben.

Man hört von euch nämlich nicht, dass sich die drei Spitex-Vereine vor dem Zusammenschluss spinnefeind waren. Man hört von euch nicht, dass der Verein im Osten alles andere als effizient gearbeitet hat. Man hört von euch auch nicht, dass sich die anderen beiden Vereine im Vorfeld adäquat auf den Zusammenschluss vorbereitet haben.

Es ist nun mal einfach eine Tatsache, dass die Einheitsspitex politisch gewollt war. Und zwar hat dies das Stadtparlament beschlossen – NUR das Stadtparlament. Einzig der Verwaltungsrat wurde durch den Stadtrat eingesetzt. Und liebe Angesprochene, es war keine Zwangsfusion. Die Vereine waren in ihrer Entscheidung frei, sich zu beteiligen.

Was reitet euch und die Gewerkschaften, dass ihr als Unbeteiligte auf die Stadträtin Sonja Lüthi losgeht? Sonja Lüthi hat keine – ich betone: KEINE – Funktion in der Spitex AG, auch nicht im Verwaltungsrat. Sie vertritt als Vorsteherin für Soziales und Sicherheit die ganze Stadt als Mehrheitsaktionärin. Das ist alles. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich rede Klartext: Wenn ihr das Feuer schürt und im Scherbenhaufen herumtrampelt wie die Elefanten im Porzellanladen, schadet ihr letzlich den Pflegenden, die heute für die Spitex AG arbeiten und auch deren Klient:innen und Angehörigen. Denn die Wahrnehmung der Bevölkerung ist längst nicht so, wie ihr es euch wünscht. Viele haben mittlerweile das gleiche Gefühl wie ich: Dass etwas Persönliches zwischen Tagblatt und Exponenten der Spitex Ost läuft. Wäre das nicht der Fall, würdet ihr längst mit diesem Bashing aufhören und Ende Jahr ein Fazit bei allen Involvierten abholen.

So rennt ihr aber mit der Motorsäge durch den Urwald und hinterlässt einen abgeholzten Wald, der von selbst nie mehr nachwachsen wird.

Wollt ihr das? Wollt ihr das wirklich?