Fahrplanwechsel: Der Stadtrat muss über die Bücher
Heute, 1 Tag! bevor der Fahrplanwechsel 22/23 in Kraft tritt bringt das St.Galler Tagblatt nochmals einen Artikel zur Aufhebung der Haltestelle Schibenertor. Nützt nichts, so schadet nichts. Der Inhalt aber sollte zumindest die Leserschaft aufhorchen lassen. Ja, auch das was nicht drin steht!
- Die Teil-Aufhebung der Haltestelle Schibenertor auf den Wechsel 21/22 hat bereits für Unstimmigkeiten gesorgt. Damals war die Begründung seitens Stadtrat noch, dass die Haltestelle Marktplatz näher zum Bahnhof rücken wird. Eine Ausdünnung auf Vorrat. Wann dann die Haltestelle Marktplatz tatsächlich näher zum Bahnhof rückt muss heute noch offen bleiben. Das Gesamtprojekt Marktplatz mit der Verschiebung der Haltestelle ist so noch längst nicht in trockenen Tüchern.
- Eine einfache Anfrage vom 8.12.2021 dazu lieferte die entsprechenden Antworten. Beantwortet wurde sie an der Sitzung vom März 2022
- Als im Frühling 2022 eine weitere Ausdünnung an der Haltestelle Schibenertor bekannt wurde, habe ich mich dazu hinreissen lassen, dem Kanton eins auf die Finger zu hauen. Das war falsch. Verantwortlich war stets die Stadt St.Gallen. Sie hat dem Amt für öffentlichen Verkehr den Auftrag gegeben, die Zahl der haltenden VBSG-Linien an der Haltestelle nochmals zu reduzieren.
- Reto Voneschen wurde ebenfalls auf die weitere Ausdünnung auf den Wechsel 22/23 aufmerksam. So schreibe er im Stadtticker (dort wo es leider niemand mehr findet):
„Über Sparmassnahmen im Busverkehr wurde von dieser Seite bisher allerdings nicht öffentlich orientiert. Genau wie man sich den Verzicht auf Stopps am Schibenertor im Fahrplan 2021 und jetzt im Fahrplan 2022 selber zusammensuchen durfte.“ - Als es dann endlich auf dem Tisch lag gab es sehr viele Reaktionen. Die SP verschickte eine Medienmitteilung, die Grünliberalen verlangten in einer Interpellation Antworten vom Stadtrat und das betroffene Gewerbe startet eine Petition. Dazu kamen verschiedene Kommentare in Leserbriefen und den Sozialen Medien. Das alles hat dem Stadtrat nicht sonderlich interessiert. SO wenig, dass er weder bei der Übergabe der Petition anwesend war, noch dass er mit einem Brief geantwortet hätte.
- Nebst all diesen Punkten, die seitens Stadtrat bis auf die Pflichtübung bei den Vorstössen im Stadtpalament so gut wie ignoriert wurden, habe ich hier zusätzlich auf meinem Blog etwa 4 oder 5 Beiträge dazu getippt.
Der Stadtrat hat alle Register gezogen, die Verschiebung der Marktplatzhaltestelle, die Elektrifizierung, Fokus25, Ja sogar das UG25 als Ersatzparkhaus mussten als Begründung herhalten. Dem gegenüber steht ein grosses Anliegen des Gewerbes, die VBSG-Nutzer, die auf die Linie 5 Umsteigen, die Stadt der kurzen Wege, das Mobilitätskonzept, das eine Steigerung beim ÖV von 50%. vorsieht und nicht zuletzt auch das Reglement für eine nachhaltige Verkehrsentwicklung.
Sei es drum. Es ist jetzt so. Dass aber der Stadtrat die ganze Geschichte auf sehr kleiner Flamme köcherln gelassen hat und nur dann Stellung bezogen hat wenn er nicht mehr anders konnte, wirft kein gutes Licht auf unsere Regierung.