Güterbahnhof – Ein bisschen peinlich

Markus Buschor bringt die 3. Röhre ohne Anschluss Güterbahnhof ins Spiel. Schön dass er (oder der Stadtrat) auch mal auf die Idee gekommen ist. Dies nachdem ihm das Stadtparlament mehrfach klar gemacht hat, dss es den Anschluss mitten im Zentrum nicht will! Letztlich hat sich derr Stadtrat die letzten Jahre mit Händen und Füssen dagegen gewehrt. Er hat die Tatsache, dass der Anschluss aus dem städtischen Richtplan gestrichen wurde genau so ignoriert wie ein Postulat der Liegenschaften- und Baukomission.
Der Stadtrat hat es acu nicht geschafft, zurückzukrebsen nachdem die städtische Bevölkerung den Step24 abgelehnt hat. Er hat einfach geschwiegen! Immerhin hat er jetzt gemerkt, dass wenn er die 3. Röhre retten will, er sich langsam vom Anschluss Güterbahnhof distanzieren muss. Immerhin….

Ebenfalls etwas verwirrend ist der heutige Kommentar von Jürg Ackermann im Tagblatt. Sein Konjuktiv zum Bau der Stadtautobahn passt sicher nicht in diese Diskussion. Die Stadtautobahn wurde 1987 eröffnet. Also vor rund 40 Jahren. Planung und Baustart sind bereits 50 Jahre her. Da muss ich hoffentlich niemandem erklären, welcher Zeitgeist damlas herrschte.
Viel eher wäre das Beispiel der geplanten Südumfahrung durch das Klosterquartier angebracht gewesen. Das wurde zum Glück verhindert. Und zwar nicht Alleine von Links-Grün….

Aber zurück zum Kommentar. Die „vermeintlichen Lösungen“ um die zukünftigen Verkehrsprobleme zu lösen sind eben nicht einfach nur Hirngespinste ohne Wirkung. Auf der ganzen Welt wird an Lösungen gearbeitet um die Probleme in den Griff zu bekommen. Ja, auf der ganzen Welt! Aber nein, in St.Gallen kann und wird das angeblich ja nie funktionieren, sagen die Blechkarossenfanatiker…
Dabei ist sogar das autoverliebte ASTRA mit der Mobilitätsplattform „Mobi“ daran und der Kanton St.Gallen sucht seit Monaten einen Projektleiter Verkehrsplanung, der sich mit Daten und deren Auswertung auskennt.

Und dann ist da cuh noch das UVEK, das entgegen aller Meinungen eine Verkehrsabnahme prognostiziert. Just in den Jahren in denen das Milliardenprojekt eröffnet werden soll.

Auch wird insbesondere seitens der Autofanatiker stets verschwiegen, wer denn was bezahlen wird. Es sind mehr als 650 Millionen, die am Kanton hängen bleiben und für die nicht das ASTRA aufkommen wird.

Es würde wirklich allen gut tun, hier nicht immer von Ideologie zu sprechen. Es geht nämlich den allermeisten Gegnern des Anschluss Güterbahnhof nicht um eine Verbannung des Autos, sondern um eine lebenswerte Stadt ohne den Verkehr mit einer zusätzlichen 5. Autobahnausfahrt mitten im Herz der Stadt.

Dazu gibt es von mir auch noch ein paar Kollateralschäden die die Stadt betreffen

Oder die Tatsache, dass das Projekt erst der Anfang ist, weil durch die Beseitigung des Engpasses ein neuer entstehet, dessen Behebnung bereits in Planung ist

Oder warum das Verkehrsmodell nicht funktioniert

Und dann noch die berühmt berüchtigten 85% (heute sind es übrigens „nur“ noch 80%. Aber selbst die sind mehr als nur fragwürdig

Und zum Schluss noch ein Verweis auf die Webseite des Vereins „Gegen den Autobahnanschluss am Güterbahnhof“, der ein gutes Dutzend von handfesten Gründen inkl. Zeichnungen, sachlichen Zusammenhängen und möglichen Alternativen aufzeigt: Gegen den Autobahnanschluss am Güterbahnhof

Für mich ist die gesamte Diskussion definitv eine aus dem Kästchen „Der Begriff Ideologie ist für viele inzwischen nur noch ein Kampfbegriff – ein Etikett, das Standpunkte entwertet, ohne sich mit ihnen auseinandersetzen zu müssen.“