Hallenbad ohne Dach
Nachdem jetzt Ferien und Wahlen vorbei sind, habe ich hoffentlich wieder mehr Zeit für meinen Blog.
Die Sanierung und Erweiterung Hallenbad Blumenwies steht vor der Türe. Bereits im Oktober soll das Stadtparlament über das 50 Millionenprojekt entscheiden, bevor es dann voraussichtlich im März 2021 zur Abstimmung kommt.
Ich freue mich auf ein runderneuertes Hallenbad Blumenwies. Etwas allerdings stört mich. Es ist das Aussenbad. Ich betrachte ein ungedecktes und beheiztes Bad als ökologischen Blödsinn und unnötig.
Die Stadt schreibt in der Vorlage, dass:
Im Sinne einer Prognose wird eine
Quelle: Vorlage „Hallenbad Blumenwies, Erneuerung und Erweiterung; Planungs- und Ausführungskredit“ (PDF)
Reduktion von 10 Prozent der Eintritte und der entsprechenden Einnahmen angenommen. (Anmerkung: Ohne Aussenbad) Auf der anderen Seite vermindern sich bei einem Wegfall dieses Angebots die Betriebskosten (insb. für Energie).
Es wird erwartet, dass sich die beiden Effekte neutralisieren werden und auch bei einem allfälligen Verzicht auf das Warmwasseraussenbecken ein ausgeglichenes Betriebsergebnis resultiert.
Mit anderen Worten, die Kosten für den Unterhalt und Betrieb des Aussenbeckens werden durch die erhöhte Anzahl Besucher zwar gedeckt, aber auf der Strecke bleibt die Umwelt.
Jetzt ist es so, dass das Stadtparlament zwar den Antrag 2 in der Vorlage ablehnen kann und somit kein Aussenbecken gebaut wird, aber das Stimmvolk kann dann nur noch über eine Hallenbad ohne Aussenbecken abstimmen.
Ich würde mir aber wünschen, dass die Stadt St.Galler entscheiden können, ob sie das gesamte Projekt möchten oder „nur“ die Hallenbad-Sanierung/Erweiterung ohne das zusätzliche Schwimmbecken an der frischen Luft.
Es gäbe dann eine ähnliche Abstimmungsfrage wie bei der Unterführung am Bahnhofplatz. Wir können grundsätzlich über die Sanierung abstimmen, müssen aber in einer Zusatzfrage entscheiden, ob das Aussenbecken ebenfalls gebaut werden soll.
Ansonsten bin ich soweit zufrieden. Das Hallenbad betrachte ich als notwendig.
Ein etwas unschöner Satz folgt dann allerdings zum Schluss:
Wie lange das Volksbad ohne Sanierung noch betrieben werden kann,
ist allerdings ungewiss. Es muss damit gerechnet werden, dass das Volksbad aus technischen Gründen oder Gründen der Sicherheit vorübergehend geschlossen werden muss.
Was das genau heisst, muss ich offen lassen. Im schlimmsten Fall wohl das definitive Ende für dieses Bad
Und wie ist ein Hallenbad im Jahr 2020 mit dem Klimaartikel und der Energiewende vereinbar?
Oder wird das ausglendet, weil es nicht ums Klima sondern den gutmenschlichen Erhalt des Wohlstands geht?
Eine berechtigte Frage.
Angesichts der 190’000 Eintritte pro Jahr hat ein Hallenbad durchaus seine Berechtigung. Es soll aber in erster Linie den körperlichen Aktivitäten entsprechen. Ein Fun-Park darf es nicht werden.
Es ist eine Sportanlage. Sport und Bewegung zu ermöglichen gehören zu den Aufgaben einer Stadt.
Es muss aber beim Bau des Bades alles daran gesetzt werden, dass der Umwelt so viel wie möglich Rechnung getragen wird. Unter anderem eben mit dem Verzicht auf ein Aussenbecken