Marktplatz-Virus

Das Virus hat uns alle erwischt und es wird noch lange dauern, bis wir es überstanden haben.

Ich bin beim besten Willen keine Wirtschaftskoryphäe. Wenn ich mich aber richtig erinnere, dann beugt man einer drohenden Rezession am besten vor, wenn man nicht spart, sondern investiert.

Das sieht unsere städtische SVP aber anders. Sie nimmt in der aktuellen Krise einen erneuten Anlauf, den Marktplatz zu torpedieren. Ihr ist der vorliegende Rahmenkredit zu hoch und weil es nicht möglich ist, die Kosten innerhalb einer Abstimmung zu senken, will sie die dritte Auflage des Marktplatz gleich ganz versenken.

Das wäre in der aktuellen Situation aber falsch. Es ist wichtig, dass wir ein Zeichen zum Wiederaufbau setzen. Die Stadt muss zeigen, dass sie vorwärts schaut und in der Innenstadt eine Zukunft sieht.

Das hat zwar auch die SVP erkannt. Sie verlangt Massnahmen um die Situation zu entschärfen. Mietzinserlasse, Lieferdienste durch Arbeitslose und eine rasche Lockerung der Einschränkungen. Das ist nicht zwangsläufig falsch. Es sind aber „nur“ kurzfristige Massnahmen zur Überbrückung. Mindestens so wichtig ist es, längerfristige Perspektiven aufzuzeigen. Investitionen in die Infrastruktur und die Aufwertung der Innenstadt gehören dazu. Sie vermitteln positive Stimmung, bieten Arbeit und sind auch ein deutliches Zeichen, dass wir an die Zukunft von St. Gallen glauben.

Wir alle sind verpflichtet nach Vorne zu schauen. Der Marktplatz ist eine gute Gelegenheit zu beweisen, dass es uns ernst ist mit der Zukunft Innenstadt.