Gleichrichteranlagen – Warum erst jetzt?

Sorry VBSG, aber ich muss halt nochmals. Es geht mal wieder um Oberleitungen genauer um Gleichrichteranalgen, die den Pfuus für die Oberleitungen umwandeln.

Nachdem ich schon aufgrund des Geschäftsberichts 2018 einmal mehr darauf hingewiesen habe, dass Oberleitungen unflexibel und teuer sind, kommt nun ein nächstes Geschäft ins Stadtparlament.

Diesmal geht es um rund 3 Millionen für die Sanierung der Gleichrichteranlage. Einerseits, weil die bestehenden Anlagen am Ende der Lebensdauer angekommen sind und andererseits, weil die Trolleybusflotte ausgebaut wird.

Ich find es gelinde gesagt eine Schweinerei, dass dies im November 2018 bei der Abstimmung nicht auch kommuniziert wurde. Dort haben wir über die Erweiterung der elektrifizierten Linien und neue Busse abgestimmt. Von erneuten 3 Millionen (und das war mit Garantie bekannt!) war im Vorfeld der Abstimmung nie die Rede.

Der Ausbau der Trolleybusflotte von 24 auf 41 Fahrzeuge und die Erweiterung des Fahrleitungsnetzes haben ebenfalls einen Einfluss auf die Gleichrichteranlagen. Einerseits werden Gleichrichteranlagen für die neuen elektrifizierten Linien zugebaut und andererseits müssen die bestehenden Anlagen saniert und verstärkt werden.

Es ist ein Affront an das Stadtparlament und vor allem an die Stimmbürger, dass jetzt nochmals eine 3 Millionen Vorlage nachgeschoben wird, von der man ganz genau wusste, dass sie notwendig wird.

Insbesondere die 3 neuen Gleichrichterstationen ( Lettenstrasse, Wassergasse, Walenbüchel) haben hier eigentlich nichts verloren. Die hätten in der Vorlage vom November 2018 drin sein müssen! (Die VBSG behauptet in der neuen Vorlage, dass dies der Fall war, siehe nachfolgende Screenshots)

Quelle: Stadtparlament, Traktandum 9, Sitzung vom 11.6.2019

Die VBSG behauptet dies auch, obwohl die Anlagen mit keinem Wort erwähnt wurden. Eine BlackBox?
Und warum kommen dann trotzdem nochmals über 200’000 CHF für die 3 neuen Stationen dazu?

Quelle: Stadtparlament, Traktandum 9, Sitzung vom 11.6.2019
Quelle: Stadtparlament, Traktandum 9, Sitzung vom 11.6.2019

Nein, die 3 neuen Gleichrichterstationen waren gemäss Abstimmungsbüchlein nicht Bestandteil der Abstimmung. Dass die Beträge jetzt im Nachhinein auftauchen ist schlicht nicht akzeptabel!

Auch die 800’000 CHF für die Steinachstrasse dürfen Angsichts der Planung für ein neues Busdepot hinterfragt werden.

Und ja, die Ausschreibung durch die Stadtwerke fand 3 Monate! vor dem Abstimmungstermin statt. Man wusste folglich sehr genau, dass mit der Abstimmung weitere Gleichrichteranlgen notwendig würden

Quelle: Simap Ausschreibungsplattform

Update vom 27.5.2019

Ich mache es mir ja wirklich nicht einfach. Ich habe mir jetzt nochmals alle Unterlagen angesehen. Und, siehe da, es steht doch etwas zu den 3 Gleichrichtern in den „Abstimmungsunterlagen“. Allerdings nicht im Abstimmungsbüchlein, sondern in der Präsentation dazu (Folie 28)

Was aber nichts daran ändert, dass die Stimmberechtigten über den offiziellen Informationskanal nichts davon mitbekommen haben. Ebenfalls wird nirgends erwähnt, dass 2019 noch weitere Kosten auf die Stimmbürger zukommen. Der Bedarf für die Sanierung wurde vom Stadtrat bereits 2006, also vor 13 Jahren festgehalten! Da kann niemand erwarten, dass das nach so langer Zeit noch present ist.

Ich bleibe dabei. Dass 5 Monate nach einer Abstimmung in der Höhe von über 37 Millionen nochmals 3 Millionen (plus 1 Million Stadtwerke) fällig werden, ist mehr als störend und aus meiner Sicht ein NoGo!
Kommt dazu, dass die Aufwendungen für Trolleybusse mit Oberleitungen letztendlich um einiges höher ausfallen, als uns jeweils weiss gemacht wird. Das stellt zukünftige Investitionen in Trolleybusse und Oberleitungen in Frage.