Olma-Messen – Es ist nur ein Zeichen

Auch der Kantonsrat darf oder vielleicht besser, muss über die Olma-Messen beraten. Es geht auch im Kantonsrat um 8.4 Millionen, genau wie im Stadtparlament. Für den Kanton keine grosse Sache, für die Stadt schon eher. Es ist für beide Räte keine schöne Vorlage. Ich glaube, da sind wir uns alle einig.

Man kann jetzt zurückblicken, die Pandemie, die Halle 1 oder persönliche Fehler suchen. Ob das sinnvoll ist, wage ich zu bezweifeln. Der Mist ist geführt.

Was mich aber je länger je mehr irritiert sind Aussagen, die sinngemäss lauten: „Wir können doch die Olma-Messen nicht an die Wand fahren“ oder „die Wertschöpfung, die direkten und indirekten Arbeitsplätze…“

Diese Aussagen trafen 2020 zu. Damals fehlte wirklich Geld in der Kasse der Olma-Messen. Sowohl Kanton und Stadt haben dann je 8.4 Millonen eingeschossen. Als Darlehen, rückzahlbar ab 2031.

Genau, die je 8.4 Millionen, die jetzt so heiss gekocht werden. Dieses Geld haben die Olma-Messen schon bekommen. Weder Kantonsrat noch Stadtparlament sprechen neues Geld! Die finanzielle Situation für die Olma-Messen ändert sich auch nach den Entscheiden nicht.

Es geht eigentlich nur darum, ob diese beiden Darlehen ab 2031 mit Zinsen zurückbezahlt werden müssen oder ob sie geschenkt werden.

Das ist eigentlich schon alles. Ok, die Umwandlung von einer Genossenschaft in eine AG ist auch Bestandteil, die aber aus meiner Sicht unbestritten ist.

Ob Kanton und Stadt jetzt Ja oder Nein sagen. Es ändert an der finanziellen Situation gar nichts. Die beiden Parlamente können die Olma zum jetzigen Zeitpunkt nicht an die Wand fahren.

Es ist ein Zeichen, ob man an die Strategie der Olma-Messen glaubt oder nicht. Ein Zeichen an die Genossenschafter und die zukünftigen Aktionäre, ein Zeichen an Gastronomie, Zulieferer und an die Bevölkerung. Aber es ist kein Entscheid, ob die Olma-Messen an die Wand gefahren werden soll.

Und gerade das macht es schwierig. Die Medien zeichnen ein Bild von Leben und Tod, Politiker antworten brav und bei der Bevölkerung kommt es als ultimativer Entscheid an. Nochmals, das wäre der Entscheid von 2020 gewesen, aber nicht der aus dem Jahr 2022.

Objektiv und sachlich gesehen ist es ein Zeichen. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Es tut weh, ich weiss. Aber es bringt nichts, wenn man jetzt aus diesen Vorlagen ein Ultima Ratio macht. Ja ihr dürft mich hauen

Warum sschreibe ich das? Weil ich die Schnauze voll habe. Weil ich keine Lust darauf habe als „Totengräber der Stadt“ bezeichnet zu werden, nur weil ich meinen Job mache und die ganze Angelegenheit kritisch hinterfrage. Das was eigentlich auch andere tun sollten