Pförtneranlage Liebegg

Die Diskussionen um die geplante Pförtneranlage in der Liebegg reissen nicht ab.
Aktuell laufen gleich zwei Online-Petitionen dazu. Die Eine möchte die Pläne begraben und die Andere will dass es vorwärts geht.
Ich versuche mal ganz objektiv ein paar Dinge aufzuzeigen. EIgentlich mache ich das, weil ich selber gespalten bin und auf diesem Weg vielleicht herausfinde, ob ich die Anlage nun gut oder schlecht finden soll 😉

Wieso spielt die abgelehnte Engpassbeseitigung eine Rolle?

Ja, das frage ich mich tatsächlich. Sobald die Pförtneranlage aufpoppt, kommt der Liebeggtunnel, der Anschluss Güterbahnhof oder gleich die gesamte Engpassbeseitigung im selben Atemzug.

Der Liebeggtunnel wäre frühestens im Jahr 2040 in Betrieb genommen worden. Das heisst, die nächsten 16 Jahre hätte sich in Sachen Verkehr in der Liebegg und auf der Teufenerstrasse nichts geändert. Der Pförtner spielt 16 Jahre lang in Bezug auf den Tunnel überhaupt keine Rolle. Hinzukommt, dass der Pförtner Liebegg bereits im Jahr 2016 als Puzzleteil im Verkehrskonzept erähnt wurde. Es war also angedacht, dass die Anlage mindestens 20 Jahre lang ihren Dienst verrichten sollte.

Egal ob Pro oder Kontra Pförtner. Die Engpassbeseitigung hat damit Null und Nichts zu tun und kann deshalb nicht als Argument herangezogen werden.

Wer ist denn jetzt eigentlich für den Pförtner verantwortlich?

Im Jahr 2020 hielt die Kantonsregierung in der Interpellation 51.20.22, Interpellation Surber-St.Gallen (16 Mitunterzeichnende) vom 19. Februar 2020 fest:

Die Planung, Projektierung und Realisierung der Pförtneranlage in der Liebegg obliegt dem
Kanton Appenzell Ausserrhoden. Die Regierung ist sich auf politischer Ebene mit dem Kanton Appenzell Ausserrhoden einig, dass die Einrichtung der Pförtneranlage in der Liebegg
wichtig ist und die Projektarbeiten auf beiden kantonalen Seiten entsprechend voranzutreiben sind.

Die Regierung des Kantons Appenzell Ausserrhoden hat sich auch tatsächlich darum gekümmert und im Februar 2022 den Pförtner Liebegg genehmigt

Es war absehbar, dass es Einsprachen gibt, allenfalls höhere Instanzen angerufen werden oder eben mittels Online-Petitionen Unterschriften für oder gegen die Lichtsignalanlage gesammelt werden.

Nützt der Pförtner etwas oder Nützt er nichts?

Nach Ansicht der Anwohner im Riethüsli (zumindest bei einem Teil) verlagert er definitiv den Stau auf der Teufenerstrasse in den unbewohnten Abschnitt soll also für ein verbesserte Wohnqualität sorgen.
Für viele Teufener stellt er ein künstliches Hindernis dar. Nachvollziehen kann ich beide Sichtweisen. Ob er die Erwartungen erfüllen kann? Ich weiss es nicht.

Wenn man ihn baut, dann muss er Wirkung zeigen. Dazu braucht es ein intelligentes System, das den Pförtner so schaltet, dass der Stau auch tatsächlich in der Liebegg entsteht und nicht auf der Teufenerstrasse.
Wenn dann sich die Zeit für die Teufener nur unwesentlich verändert, dann kann ich damit arrangieren. Allerdings wird er nur für wenige Stunden am Tag wirklich gebraucht. Eigentlich nur zwischen ca. 7:00 und 8:00 Uhr, dann wenn die Appenzeller zur Arbeit fahren. Die restliche Zeit wird er wohl kaum eine grössere Wirkung haben.

Hier noch ein Tipp: In Zizers wird demnächst eine „schlaue“ Lichtsignalanlage getestet. Da könnte man einmal vorbeischauen. Evtl. wäre das auch für den Pförtner interessant.