Platztor: Lokal begrenzter Bau

Es gab viel Euphorie, Aufbruchsstimmung und vermutlich auch das Eine oder Andere Glas Sekt bei den Verantwortlichen, als das kantonale Stimmvolk dem 200 Millionen-Projekt der Uni St.Gallen zugestimmt hat.

Persönlich geht das für mich absolut in Ordnung. Noch wissen wir nicht, wie der Platz und die Neubauten letztlich aussehen werden. Was wir aber ein Stück weit wissen ist, wie die Strassenkreuzung aussehen wird. Etwa so, wie sie heute ist.

Letzte Woche lief die Auflagefrist für die Kreuzung aus und inzwischen sind auch die Couverts mit den Offerten geöffnet. Ich durfte einen Blick in die Ausschreibungsunterlagen werfen und muss sagen, ich bin masslos enttäuscht.

Der Uni-Neubau bleibt ein, auf die Bauparzellen begrenztes Projekt. Es gibt keine erkennbaren Massnahmen, die für eine echte Verbesserung der Verkehrssituation sorgen würden. Das ist nicht nur schade, sondern anhand der Leuchtturmwirkung und der Wichtigkeit des zusätzlichen Standortes ein verpasste Chance.

Das Hauptargument werden mit Sicherheit die Kosten sein. Das ist soweit verständlich, widerspricht aber auch ein Stückweit den Zielen der Stadtentwicklung, weil eine „echte“ Anbindung fehlt.

Es gilt im Rahmen der innerstädtischen Entwicklung als eine der wichtigsten Landreserven. Mit Ansiedlung der HSG als öffentlicher Ort am Platztor erfährt die nordöstliche Innenstadt denn auch eine massive Aufwertung.

Quelle: Zukunft HSG

Nicht vergessen darf man auch, dass das Platztor heute gleich in mehrfacher Hinsicht ganz schlecht dasteht. Ob Lärm, Schadstoffe und der dafür verantwortliche Verkehr oder die Schwachstellenanalyse Velo. Auch die ÖV Anbindung dürfte noch zu reden geben. Bislang gibt es keine Haltestelle und ich sehe auch in den Plänen noch keine. Als Argument wird aufgeführt, dass ein zusätzlicher Landerwerb notwendig wäre….

Alles in allem habe ich einmal mehr das Gefühl, dass hier der Kanton nicht wirklich mit der STadt zusammenarbeitet. Der Kanton gibt vor, die Stadt muss mitziehen, ob sie nun will oder nicht. Und ich bin der festen Überzeugung, dass die Stadt mit der geplanten Kreuzung nicht zufrieden ist.

Wer etwa genauer wissen will, was geplant ist und was allenfalls möglich wäre, kann sich bei Markus Tofalo umsehen.