Politisch motivierte, kurzsichtige Absenzenregelung im Kanton

Ein heiss diskutiertes Thema, insbesondere seit sich Jugendliche für einen aktiven Klimaschutz engagieren und dafür auch auf die Strasse gehen (ab und zu auch während der Schulzeit)
Sie tun dabei übrigens nicht viel anderes als Erwachsene, die sich für eine Demo frei nehmen (können).
Der Kanton versucht nun die politisch motivierten Reglen in einen Rahmen zu pressen.

Es spricht nichts dagegen, dass man für die Mittelschulen Regeln aufstellt, die Verunsicherungen eliminieren sollen. Es gibt aber einen entscheidenden Punkt, den man vergisst. Es sind die Jugendlichen!

Erstens finde ich es zum Kotzen, dass die neuen Regeln, die hier erabeitet werden sollen, politisch motiviert sind. Am lautesten geschrien haben nämlich diejenigen, denen der Klimastreik nicht passt. Das halte ich für absolut verwerflich, weil man den Jugendlich von oben herab zu „befehlen“ versucht, wo und an was sie teilnehmen dürfen. Ausreden seitens Politik sind hier nur Augenwischerei. Es geht um eine ungeliebte politische Haltung!

Zweitens versucht jetzt die Regierung die politische Brisanz mit sogenannten Jokertagen zu entschärfen. Letzlich „erfindet“ sie mit den Joker Tagen aber nur eine Regel, die ausschliesslich innerhalb der Schule funktioniert. Nach Aussen hin sieht man weiter Jugendliche, die sich für ein Umdenken in der Klimapolitik einsetzen. Die Diskussion in der Bevölkerung bleibt die gleiche: „Die sollen gefälligst in die Schule!“. Rechtfertigen müssen sich die Jugendlichen. Sie müssten den „aufmerksamen Leuten“ ja beweisen, dass sie für ihr Engagement einen Jokertag bezogen haben.

Drittens kommt noch ein weiteres Thema dazu, das ich noch nicht auf dem Radar hatte. Rektoren und Rektorinnen sollen das Recht erhalten gewisse schulische AKtivitäten in die Ferienzeit verlegen zu können (bis zu 8 Wochen!). Das ist ein völliger Blödsinn. Und zwar gleich aus mehreren Gründen.

Einerseits benötigen auch Schülerinnen und Schüler eine Ausszeit. Es ist ja nicht so, dass Schule die pure Entspannung ist. Im Gegenteil, es ist eine Herausforderung, die gemeistert werden muss. Ich spreche dabei nicht nur von Schulstoff und Prüfungen. Gerade Jugendlich stehen von vielen Seite her unter Druck, den man aber leider nur allzugern unterschätzt oder kleinredet..

Andererseits müssen sich aber auch Eltern in ihrer Ferienplanung darauf verlassen können, dass die Jugendlichen geregelt Ferien haben. Der jährliche Schulkalender wird nicht zum Spass Jahre im voraus festgelegt. Und gerade in der Mittelstufe werden Themen wie Berufsauswahl, Schnupperlehren oder vielleicht sogar ein Praktikum zum Thema. Auch ein Ferienjob für eine persönliche Anschaffung ist nicht abwegig. Das wird mit einer solchen Regelung sicher nicht einfacher und das Frustpotential ist gross. Wo und wie es sich entlädt, darüber möchte ich nicht mutmassen

Für mich ist das ein Schuss ins Knie! Die Jugendlichen bekommen neue Regeln von oben herab diktiert, die sie in einer sehr wichtigen Entwicklungsphase massiv einschränken. Das Signal, dass man hier sendet ist eine Bevormundung von urteilsfähigen Persönlichkeiten. Und sie ist politisch motiviert!
Diejenigen, die hier federführend sind und die jungen Menschen in die Schranken weisen möchten sind dann wieder die selben, die von der Polizei und der Jugendarbeit eine harte Gangart fordern. Dabei provozieren sie es ja geradezu, dass in Bankfilialen Tennis gespielt wird oder dass man Hände auf die Strasse klebt, damit sie nicht nicht in die Schulzimmer zurückgetragen werden können.

Macht nur weiter so. Wir werden sehen und spüren, wie sich die Jugend dagegen wehrt.