Remishueb 3

Am 28.2.2023 kommt voraussichtlich das Geschäft „Abgabe der Liegenschaft St.Fiden Nr. F6436, Remishueb, im Baurecht an die Wohnbaugenossenschaft REM3“ ins Stadtparlament. Auf den ersten Blick sieht das Ganze soweit ziemlich gut aus. Selbst wenn es sich nicht um eine Innenverdichtung sondern eher um eine Ausdehnung handelt. Persönlich habe ich mit dem Bauvorhaben als solches kein Problem.

Zwei Dinge beschäftigen mich allerdings. Einerseits die Tatsache, dass die Genossenschaft Remishueb3 freihändig zum Zuge kommt und andererseits die Erschliessung der Liegenschaft via Brauerstrasse.

Beim Lesen der Parlamentsvorlage wird schnell klar, die Genossenschaft Remishueb3 war von Anfang an eigentlich als Baurechtsnehmer gesetzt. Weshalb dem so ist, da kann ich nur raten. Da in der Vorlage nirgends erwähnt wird, dass auch andere Genossenschaften eingeladen waren, ein Projekt vorzustellen, vermute ich, das die Genossenschaft Remishueb3 über einen WIssensvorsprung verfügte und sich rechtzeitig bei der Stadt gemeldet hat. Das hat einen schalen Beigeschmack. Nicht zuletzt, weil bereits eine Webseite zum Projekt online einsehbar ist: https://rem3.ch/

Deutlich schlimmer ist aus meiner Sicht die Erschliessung via Brauerstrasse. Dass es auf dem östlichsten Abschnitt der Brauerstrasse regelmässig zu Verkehrsproblemen kommt, darüber schreibe ich seit 2018 immer wieder. Erstaunlich auch, dass auf der Webseite rem3.ch steht:

Die Remishueb ist ein reines Wohnquartier.

Wenn man es sehr eng sieht, dann stimmt das. Blickt man aber auf die andere Strassenseite, dann ist dort die Klinik Stephanshorn, EIn Blick auf die Kennzahlen zeigt, das ist kein eigentliches KMU mehr sondern ein grösseres Unternehmen, mit rund 700 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sowie einer stattlichen Anzahl Patienten.

Ich muss vermutlich nicht erwähnen, dass eine Klinik für viel Verkehr sorgt. Sei es mit täglichen Lieferungen, Berufsverkehr, Patientbesuche, Ein- und Austritte und seit einigen Jahren auch durch den Betrieb einer Notfallstation. Zu Beginn beschränkte sich der Verkehr auf den vorderen Teil der Brauerstrasse. Durch den Bau eines zusätzlichen Parkplatzes zwischen Höchsterwald und Klinik hat sich der Verkehr der Klinik weiter nach Osten ausgedehnt. Immerhin schwirrt eine Parkgarage für die Klinik irgendwo in den Köpfen herum

Leider kann ich nicht beurteilen, wie sich der Verkehr entwickelt hat. Mir liegen lediglich die Verkehrszahlen vom August 2017 vor.

Auch wenn das Projekt Remishueb3 sehr bescheiden unterwegs ist, was die Anzahl der Parkplätze anbelangt, kommt es dennoch zu Mehrverkehr auf der Brauerstrasse. Wie viel kann die Brauerstrasse noch schlucken, bis sie ganz zusammenbricht?
Mir fehlt in der Vorlage ein Verkehrskonzept, auch für die Zilstrasse. Denn nach der Gesamtsanierung und der separaten Busspur ist der Verkehr zumindest zu Spitzenzeiten gefühlt ähnlich dicht wie vor der Sanierung. Aus meiner Sicht muss jetzt gehandelt werden und zwar vor dem Bau der neuen Liegenschaft. Denn selbst wenn die Dauer der Bauarbeiten absehbar ist. Der Baustellenverkehr alleine hat das Potential, den Verkehr lahmzulegen. Der Rettungsdienst wird danke sagen.

Hier ein paar Links zu Kurzverbloggt-Beiträgen, die das Verkehrsproblem Zilstrasse/Brauerstrasse angesprochen haben und auch Lösungsideen beinhalten: