Sinn und Unsinn – E-Trottis in St.Gallen

Das St.Galler Tagblatt oder besser der Journalist Raphael Rohner hat sich in die E-Trottinette in der Stadt St.Gallen verbissen. Auslöser dürfte eine ETH-Studie und die auslaufende Vereinbarung der Stadt mit dem Anbieter „Tier“ sein.

Vorab zur ETH-Studie. Die scheint mir soweit ich es nachvollziehen kann durchaus korrekt zu sein. Allerdings hat sie einen Pferdefuss, den man durchaus erwähnen darf.

Sie kommt nämlich zum Schluss, dass die E-Trottis ökologisch schlecht abschneiden, wenn sie ein andere Verkehrsmittel nicht ersetzen sondern zur gewohnten Mobilität addiert werden. Sorry, aber das ist logisch und gilt sogar für Schuhwerk. Letztlich alles eine Frage des Ausgangspunktes.

Die E-Trotti sind isoliert betrachtet praktisch emissionsfrei. Das heisst, sie verursachen im Betrieb so gut wie kein CO2, keinen Feinstaub und auch keinen Lärm. Sie sind damit mit Velo durchaus vergleichbar.

Ja, die E-Trottis sind öfters mal ein Ärgernis. Dann wenn die Nutzer sich rücksichtslos verhalten, sei es bei einer Fahrt durch die Innenstadt, beim Abstellen mitten auf dem Troittoir oder wenn sie von irgendwelchen Idioten in die Mühlenenschlucht geworfen werden. Ja, dann ärgern sie auch mich. Wobei man sich dann nicht über die Trottis ärgern sollte, sondern eben über das Verhalten der Nutzer.
Etwas das auch für Fussgänger, Velofahrer, Autofahrer und alle anderen rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer gilt.

Ich werde einfach das Gefühl nicht los, dass man dieses eher noch ungewohnte und neuere Verkehrsmittel einfach schlecht machen will, weil es einigen nicht passt.

Mein grünliberales Verständnis meint dazu:

Die Stadt hat dem Anbieter ein sinnvolles Regelwerk vorgeschrieben. Der Anbieter hält sich daran und wenn es Ärger gibt, dann liegt das weder am Anbieter noch an der Stadt oder gar an den E-Trotti selber, sondern einzig und alleine an den Nutzern.
Soll man also (wie so oft) die Anständigen, die durchaus einen Nutzen in den Trottis sehen, dafür bestrafen? Ich meine Nein und wenn die Nachfrage nicht da wäre, dann hätte der Anbieter längst den Bettel hingeworfen.