St.Fiden und sie verstehen nur Bahnhof

Die Stadt St.Gallen oder genauer das Stadtparlament St.Gallen hat im Mai 2016 einen Planungskredit von 1’480’000 CHF „Erarbeitung eines Zukunftsbildes St.Fiden – Heiligkreuz“ verabschiedet.
Die Testplanung wurde im Jahr 2017 durchgeführt. Beteiligt war alles was Rang und Namen hat. Von renommierten Planungsbüros über Interessengruppen bis hin zum Quartierverein. Entstanden sind mehrere hundert Seiten mit Analysen, Abwägungen und Empfehlungen.

Das ganze Projekt mit allen Dokumenten findet sich auf der Webseite der Stadt St.Gallen.

Leider scheinen viele zu Glauben, es handle sich bei der Testplanung um die mittlerweile berühmt berüchtigte Überdachung des Bahnhofs St.Fiden. Das ist zwar ein Teil davon, aber längst nicht alles, wie der Planungsperimeter zeigt:

Quelle: Stadt St.Gallen – Entwicklung St.Fiden-Heiligkreuz

Im Auftrag, den das Stadtparlament am 24.5.2016 abgesegnet hat waren von der Olma bis ins Heiligkreuz, Neudorf, Krontal und St.Fiden sämtliche Quartiere im Osten der Stadt Bestandteil dieser Testplanung. Es geht also nicht nur um den Bahnhof St.Fiden!

Jetzt dürfen wir im Stadtparlament eine Vorlage besprechen, die Mitten in dieser Testplanung liegt. Es geht um eine Strassenbau-Vorlage, die von der Heiligkreuzstrasse bis zur Splügenstrasse reicht. Und so sieht diese Vorlage auf dem Testplanungsperimeter von 2016 aus, für den das Stadtparlament notabene 1,5 Millionen gesprochen hat:

Quelle: Stadt St.Gallen – Entwicklung St.Fiden-Heiligkreuz

Ich gehe davon aus, dass jede Frau und jeder Mann auf den ersten Blick erkennt, dass diese Vorlage vollständig im Testplanungsperimeter der Eingangs erwähnten Vorlage liegt.

Es ist deshalb auch sonnenklar, dass die Erkenntnisse aus der Testplanung vollumfänglich in dieses Strassenbauprojekt einfliessen müssen. Allerdings scheint das nicht überall angekommen zu sein. Weshalb ich zu diesem Schluss komme, habe ich bereits Anfang Woche unter dem Titel „Gersterplatz“ kurzverbloggt.

Die Stadt tut daran, solche Planungen für sehr viel Geld entsprechend zu würdigen und die Erkenntnisse daraus jeweils in Projekte und Vorlagen einfliessen zu lassen. Sonst muss sie sich nämlich den Vorwurf gefallen lassen, das Geld aus dem Fenster geworfen zu haben und es geht nicht nur um Geld, sondern auch um Glaubwürdigkeit!