St.Parkplatz beim Gaiserbahnhof

Es ist schon ein ganzes Weilchen her, seit ich zum letzten Mal über St.Parkplatz oder SmartParking gebloggt habe. Leider sehe ich mich aber wieder dazu gezwungen.

Auslöser ist das „SmartParking“ auf dem Parkplatz beim Gaiserbahnhof. Dort hat das Tiefbauamt neu Sensoren verbaut, die Frei/Belegt anzeigen.

Was ist jetzt daran gut oder schlecht?

Tiefbauamt statt Stadpolizei

Vielleich könnt ihr euch noch erinnern. 2017 startet die Stadt einen Test mit Parksensoren auf oberirdischen Parkplätzen. Man wollte herausfinden, welche Sensoren die täglichen Belastungen von Wetter und mechanischer Beanspruchung am besten überstehen. Das Projekt lief/läuft bei der Stadtpolizei. Ein Vortoss im Stadtparlament hat zwar das Thema nochmals aufgeworfen, allerdings hat er keinen Schub ausgelöst. Das System dümpelt vor sich hin.

Jetzt lese ich im St.Galler Tagblatt, dass die Sensoren auf dem Parkplatz Gaiserbahnhof durch das Tiefbauamt verbaut und betreu werden UND!!! unabhängig vom SmartParking der Stadtpolizei läuft.

Evtl. möchte mir jemand von Beteiligten erklären, weshalb hier zweigleisig gefahren wird. Reden die Dienststellen nicht miteinander?

SmartParking

Dem Artikel im St.Galler Tagblatt kann man ebenfalls entnehmen, dass die Parksensoren am Gaiserbahnhof NICHT ins Parkleitsystem integriert werden. Auch wenn es nur eine geringe Anzahl von Parkplätzen sind. Eine Stadt, die sich SmartParking mehrfach auf die Fahne geschreiben hat und auch sonst überall Smart sein will, die MUSS ein solches System integrieren. SmartParking funktioniert nur dann, wenn so viele Parkplätze wie möglich eingeschlossen werden. Die Technik dazu ist ja verbaut!

OpenData

Das OpenData-Portal der Stadt stellt allen interessierten Benutzern die Daten der Parkhäuser zur Verfügung. Auch die Pilotdaten des SmartParking Versuches der Stadtpolizei sind online einsehbar, wenn auch nur eingeschränkt in einer Beta-Version! Ob die Daten der neuen Sensoren am Gaiserbahnhof auch integriert werden? Man weiss es nicht. Anbieter von Apps fürs Parking in Staädten würden diese Daten ganz sicher gerne integrieren.

So geht es nicht

St.Gallen besitzt nach wie vor ein völlig statisches, veraltetes Parkleitsystem. Mal funktioniert es und dann funktioniert es wieder nicht. Es gibt keine historischen Daten, die über die Belegung in der Vergangenheit informieren könnten und neue smarte Parkplätze werden nicht integriert.
Das ist ein Flickwerk mit viel zu vielen Beteiligten. Stadtpolizei, Cityparking AG, Stadtwerke, Tiefbauamt usw.

Wir bleiben St.Parkplatz und anstatt, dass wir uns an eine Smartparking-Lösung herantasten entfernen wir uns letztlich davon, weil man nicht fähig oder willens ist zusammen zu arbeiten!

Es hilft übrigens auch nicht, wenn das Tiefbauamt die Sensoren zur Verkehrsmessung vor Lichtsignalanlagen einsetzen wollen. Das mag ein Zusatznutzen sein, rechtefertigt aber meiner Meinung nach den isolierten Alleingang mit einem zusätzlichen System nicht.