St.Parkplatz im Mai 2019
Es ist wieder einmal soweit, in St.Parkplatz wird über Parkplätze gestritten.
Anlass ist die Äusserung seitens der Cityparking AG, die Auslastung der Parkgaragen sei deutlich besser als der Stadtrat dies behauptet.
Anscheinend hat das Tiefbauamt der Stadt 2016 und 2017 die Auslastungszahlen erfasst. Matthias Leuzinger (Geschäftsführer der Cityparking AG) behauptet nun, das Tiefbauamt habe die Zahlen rund um die Uhr ausgewertet, was natürlich unsinnig ist. Da gebe ich ihm durchaus recht.
Allerdings ist es mindestens so befremdlich, dass die Cityparking AG „nur“ die Auslastung im 4. Quartal 2016 ausgewertet hat.
Man würde meinen, dass die Auslastung von Parkgaragen ein geschäftsrelevanter Indikator ist, der laufend erfasst wird…..
Dazu zwei Textstellen aus dem Tagblatt-Artikel:
Deshalb hat die Cityparking AG die Auslastung der Parkhäuser im vierten Quartal 2016, das sie als repräsentativ bezeichnet, selber ausgewertet
Sie(Anmerkung: die Cityparking AG) die Zahlen des ganzen Jahres 2018 auswerten, sagt Matthias Leuzinger. «Wir hoffen, dass unsere aufwendige Auswertung in der zukünftigen Verkehrspolitik Beachtung findet.»
Ich halte fest, das Tiefbauamt der Stadt, die Cityparking AG und ich betreiben eine Parkplatzauswertung. Jeder zählt etwas Anderes und somit weiss eigentlich niemand, was wirklich los ist in den Parkgaragen.
Die Cityparking AG als Betreiberin des Parkleitsystems müsste es eigentlich wissen. Ich wage aber zu behaupten, dass auch ihre Auswertung nicht korrekt ist. Dafür habe ich einen einfachen Grund.
Die Cityparking AG hat mit Garantie nicht berücksichtigt, dass verschiedene Parkgaragen auch Plätze für Dauermieter bereitstellt, die gelegentlich im Parkleitsystem als frei angegeben werden und gelegentlich auch mal nicht.
Belegen kann ich das anhand des Parkhauses Brühltor. Hier findet man regelmässig Spitzen von beinahe 500 freien Parkplätzen, obwohl das Parkhaus gemäss Cityparking AG „nur“ 412 öffentlich bewirtschaftete Plätze zur Verfügung stellt.
Entweder liefert das Parkhaus keine korrekten Zahlen, oder die Auslastung wird aufgrund der Handhabung der Verfügbarkeit von Dauermieterplätzen zwangsläufig falsch berechnet.
Im Text des Tagblatts ist auch erwähnt, dass das Parkhaus Bahnhof/FHSG bei den Auslastungszahlen nicht berücksichtigt wurde, da es zu weit an der Peripherie liegt. Gerne hole ich das für die ersten 3 Monate dieses Jahres nach. (Es handelt sich ausschliesslich um Werktage und in der Zeit von 08:00h bis 18:00h)
Geht man von 196 Parkplätzen aus, die gemäss Parkleitsystem Werktags zur Verfügung stehen, sieht die durchschnittliche Belegung so aus.
Weiter ist es halt noch immer so, dass das Parkleitsystem regelmässig falsche Werte liefert. Auch dieses Jahr wurde der Olmaparkplatz zum Beispiel während der gesamten Offa nicht als „belegt“ markiert.
Olmaparkhaus und Spisertor liefern seit Jahren keine Daten mehr (Anmerkung: Spisertor liefert erst seit Mitte Mai 2019 wieder Daten)
Aus diesem Grund können die Zahlen, egal wer sie bereitstellt und wer die Auslastung auswertet, schlicht nicht stimmen, solange sie aus dem Parkleitsystem stammen.
Sollte die Cityparking AG eine andere Quelle besitzen, dann ist es absolut unverständlich, weshalb sie diese Zahlen nicht zur Verfügung stellt.
Aber auch die Stadt ziert sich nach wie vor, endlich mit der Faust auf den Tisch zu hauen. Sie ist Grossaktionär bei der Cityparking AG. Zudem ist die PLS AG eine Institution, die einen Auftrag im öffentlichen Interesse ausübt. Gemäss Öffentlichkeitsgesetz des Kantons St.Gallen müsste sie deshalb ihre Daten auch rausgeben.
Es ist aber auch nach vielen Jahren Parkplatzärger noch immer so, dass hier lieber gestritten wird, anstatt endlich einmal sauber zu klären, was wir in St.Gallen eigentlich wollen und brauchen.
Macht nur weiter so und es „chläpft“ dann halt wiedereinmal an der Cityparking GV, so wie 2017
Ich bin es langsam leid, hier Aufklärungsarbeit, Vermittler und Wutbürger zu spielen. Es ist ein peinliches Affentheater, dass die Stadt, die Cityparking AG aber auch die städtische FDP spielt. Hört endlich auf damit! Und die Gewerbeler sind im Fall auch keinen Deut besser.