T30 – Zuviel Lärm

Es ist einfach nur noch mühsam, wenn man den etablierten bürgerlichen Parteien erklären muss, weshalb genau Stadt und Kanton Tempo 30 in der Stadt umsetzen wollen oder besser gesagt eigentlich müssten.
Und nein, das müssen sie eigentlich nicht erst seit heute, sondern sie wären verpflichtet gewesen, den Lärmschutz 2018! umgesetzt zu haben.

Hier ein paar Fakten:

Der verweigerte Lärmschutz

Es ist festzustellen, dass die einst als einmalig definierte Aufgabe der Strassenlärmsanierung – deren
ursprüngliche Frist um 15 Jahre verlängert wurde und die im März 2018 hätte abgeschlossen werden sollen
– nicht erfüllt werden konnte. Nach 30 Jahren Kampf gegen
den Strassenlärm ist der Schutz der Bevölkerung noch immer ungenügend, die Auswirkungen auf die Gesundheit sind gravierend und die externen Kosten hoch.

Bundesamt für Umwelt – Sanierung Strassenlärm – Bilanz und Perspektiven. Stand 2018

30 Jahre lang wurde nichts, aber auch überhaupt rein gar nichts gegen den Verkehrslärm getan!

Links-Grün versiffte Politik

Die nachfolgende Übersicht zeigt, wie Links-Grün versifft die Stadt St.Gallen angeblich sein soll. Sie war es noch nie, zumindest bis vor den letzten Wahlen

Was ist bei den Wahlen 2020 passiert?

Es hat eine Verschiebung gegeben und ja, die wirkt sich jetzt nach Jahrzehnten der Nicht-Links-Grünen Dominanz auch auf die Politik aus. So sieht das Stadtparlament nach der landläufigen Meinung mit der Unterscheidung von Links-Grün gegen den Rest der Welt aus:

Und jetzt bitte nicht erschrecken. Im Kanton sieht es so aus. Übrigens, auch seit Jahrzehnten!

Da ja bekanntlich Stadt UND Kanton Tempo 30 einführen wollen, ist es einfach nur Bullshit von irgendwelcher Links-Grün versifften Dominanz zu sprechen. Und ja, damit niemand motzen kann, habe ich die Grünliberalen auch zum Links-Grün-Versifften Haufen gezählt.

Lärm an der Quelle bekämpfen

Sämtliche Verordnungen, Behörden inkl. Bundesgericht weisen explizit darauf hin, dass Lärm an der Quelle reduziert werden muss. Im Falle des Strassenlärms sind das entweder sogenannte Flüsterbeläge, leise Reifen oder eben Tempo-Beschränkungen.
Lärmschutzwände oder Schallschutzfenster reduzieren den Lärm NICHT an der Quelle und sind deshalb erst als Ultima Ratio eine Alternative

Taugt der Lärmkataster etwas?

Es gibt Parteien, die halten in ihren Stellungnahmen zu Tempo 30 fest, dass der Lärmkataster nicht als Begründung für Tempo 30 herhalten kann. Dazu verweise ich auf die Lärmschutzverordnung Artikel 37
Darin steht eigentlich sehr deutlich, auf welchen Grundlagen die Lärmbelastung festzustellen ist.
Den Strassenlärmbelastungskataster kann man auf dem offiziellen Stadtplan anschauen.
Wem das noch nicht genug ist und wer gerne mit OpenData arbeitet, der findet sämtliche Datensätze dazu auch auf dem OpenData Portal der Stadt

Fazit

Es gibt genügend Gründe, weshalb Tempo 30 eine vernünftige und verhältnismässige Lösung zur Eindämmung des Verkehrslärms darstellt. Die Gegnerschaft bleibt auf jeden Fall die Antwort schuldig, wie sie mit Verkehrslärm umgehen will.

Eigentlich müsste ich das hier gar nicht tippen. Die Webseite von Stadt und Kanton beantwortet alle Fragen. Man müsste sie halt einfach lesen!

Es geht den Parteien aber auch gar nicht darum, die Bevölkerung vor Lärm zu schützen. Es geht ihnen darum, ihre automobile persönliche Freiheit über alles andere zu stellen. Würden sie es ernst meinen, dann müssten sie sich nämlich für Flüsterbläge auf sämtlichen beslasteten Strassen einsetzen. Das wird dann aber so teuer, dass sie Steuersenkungen für die nächsten 10 Jahre vergessen können. Geschweige denn die Baustellensituation die sich dadurch ergibt. Das passt ihnen natürlich nicht und da sie sich gegen die Installation von Tempo 30 Tafeln auflehnen, bleibt nichts anderes übrig, als ihnen zu unterstellen, dass ihnen die Lärmgeplagten Anwohner am Ars… vorbeigehen.