Totholzfahrplan vs. digitaler Wildwuchs?

Dass es keine Papierfahrpläne mehr gibt, das betrifft mich persönlich kaum. Ich weiss gar nicht, wann ich zum letzten Mal einen in der Hand hatte. Es muss Jahre her sein.
Das hängt in erster Linie damit zusammen, dass ich mit der Linie 1 äusserst privilegiert bin. Ich schaue unter der Woche nie auf den Fahrplan. Die Busse fahren so oft, dass ich auch mal ein paar wenige Minuten warten kann. Ich bräuchte eigentlich keinen Fahrplan.

Auch die Anzeigetafeln an den Haltestellen sind ein toller Service, den ich nicht mehr missen möchte.

Was mich dafür ärgert ist die Aussage von Patrick Ruggli, Leiter Amt für öffentlichen Verkehr des Kantons St.Gallen:

«Zweigleisige Angebote – analog wie digital – kosten unnötig Geld.»

Wenn ich nämlich schaue, wo und wie man digital zu Fahrplanauskünften kommt, dann schüttelt mich die Aussage ziemlich durch. Ich zähle mal ein paar digitale Angebote auf, die mir spontan in den SInn kommen:

Und es gibt vermutlich noch ein paar mehr. Wer derart viele digitale Angebote anbietet (selbst wenn sie auf der selben Datengrundlage berughen) und solche Aussagen rauslässt, der muss sich vielleicht fragen, ob eine Reduktion bei den digitalen Fahrplänen zu Gunsten der Papierausgabe nicht sinnvoller wäre. Denn eine gewisse Kritik kann ich durchaus nachvollziehen auch wenn das Papierformat über kurz oder lang kein Bedürfnis mehr sein wird.