Unerirdisch muss Oberirdisch Konsequenzen haben
Die mittlerweile nicht mehr ganz so visionäre Idee einer Cargo sous Terrain Lösung wird auch vom Kanton St.Gallen begrüsst und weiterverfolgt.
Wenn alles klappt, dann könnten ab 2045 Güter vom Genfer- bis zum Bodensee unterirdisch transportiert werden.
Der Kanton schreibt dazu:
Bis 2045 soll es sich vom Boden- bis zum Genfersee erstrecken. Das Projekt reduziert die Verkehrsbelastung auf der Strasse und die damit verbundenen Schadstoff- und Treibhausgasemissionen. Es wird mit privaten Mitteln realisiert.
Das sind doch erfreuliche Nachrichten. Und noch erfreulicher, wir können die Engpassbeseitigung in die Tonne schmeissen. Wenn der Güterverkehr auf der Autobahn wegfällt, brauchen wir auch keine 3. Röhre und keinen Liebeggtunnel mehr 😉
Im Ernst, wenn wir die Autobahn/Strassen wirklich entlasten können, dann müssen wir laut darüber nachdenken, ob das 1.3 Milliardenprojekt 3. Röhre und Teilspange Liebegg überhaupt noch notwendig ist.
Und einmal mehr, es spielt keine Rolle wer wieviel bezahlt. Es macht absolut keinen Sinn, die Autobahn für so viel Geld auszubauen, wenn ein schöner Anteil des Verkehrs unter den Boden verlegt wird. Dann lieber das privat finanzierten Projekt Cargo sous Terrain investieren.
Cargo sous terrain. Verführerisch.
Sous terrain sieht man am Schluss ja nicht – aber bis dahin geht es oben doch schon los: bis zum Schluss müssen für so eine 70km-Röhre mindestens eine halbe Million m3 Dreck maschinell – im Tunnelbau – rausgeholt und irgendwo hin gekarrt werden. Und damit das ganze dicht ist und auch ein paar Jährchen hält, wieder hunderttausend m3 Beton eingebaut werden.
Wo bleibt eigentlich die Gesamt-Ökobilanz des Unterfangens?
Planzer hat recht: eine nochmalige Konzentration des Verkehrs an den Zugangspunkten und ganz viele Unbekannte zeigen nur auf, dass bei uns viele noch so gerne an Luftschlösser glauben. Weniger Transport durch weniger Konsum und Verschleiss – so wäre eine Perspektive zu entwickeln….