Unser Engpass
Ich habe im St.Galler Stadtparlament eine einfache Anfrage eingereicht.
Ich möchte wissen, wie sich ein Zubringer Appenzellerland auf den Verkehr in der Stadt St.Gallen auswirken könnte. Konkret, wie verteilt sich in Zukunft der Autoverkehr auf der Teilspange Süd, die sich mitten in die Stadt St.Gallen ausbreiten soll und dem zusätzlichen Autobahnabschnitt St.Gallen – Herisau – Appenzellerland
Der Grund weshalb ich diese Frage aufwerfe dürfte klar sein. Wir sollen mitten in der Stadt, in einem wichtigen Entwicklungsgebiet eine neue zusätzliche Autobahn Ein- und Ausfahrt in Form eines Kreisels erhalten.
Es geht aber um viel mehr. Der Autobahnanschluss soll die Teufenerstrasse entlasten. Sicher ein lobenswerter Ansatz. Aber er es ist ein Ansatz, der örtlich begrenzt ist.
Wenn wir mehrere Milliarden in Autobahnprojekte stecken, dann muss man über den Tellerrand hinausschauen.
Ein Beispiel ist die St.Leonhardsbrücke. Sollte die Engpassbeseitigung wirklich kommen, dann wird auch die Brücke entlastet. Heute ist sie 5-Spurig. Sie hat also 1 Spur mehr als die Stadtautobahn! Auf der Höhe des St.Leopard wird die Strasse übrigens sogar 6!!! Spurig
Jetzt ist auf genau dieser Brücke eine neue, zusätzliche Velopassarelle geplant. Ein Leuchtturmprojekt aus dem Agglomerationsprogramm.
Noch wissen wir nicht genau, wie das aussehen und wie viel es kosten wird. Aber es wird teuer für die Stadt.
Ich frage mich nun, ob sich diese Investition überhaupt lohnt, wenn doch in Zukunft viel weniger Verkehr zu erwarten ist. Ich erwarte eine fundierte Prüfung der Situation mit einer handfesten Begründung, weshalb die Brücke auch in Zukunft 5 Spuren braucht, resp. was passiert wenn wir dereinst den zusätzlichen Autobahnanschluss (und davon müssen wir aktuell ausgehen) gebaut haben.
Ich werde mich mit Händen und Füssen gegen diese zusätzliche Velo-Brücke zur Wehr setzen und stattdessen verlangen, dass den Autos zu Gunsten des Langsamverkehrs eine Spur weggenommen wird. Wir brauchen in der Stadt keine 5 Spurigen Brücken für Autos mehr!
Wenn wir eine Velostadt werden wollen, dann kann es nicht sein, dass man schon bei den Vorprojekten und den Ideen mit einem „Geht nicht“ kommt. Das heisst dann viel eher „Will nicht“ und die Zeiten sind vorbei