Untereggen – Das grosse Ganze

Der Kanton St.Gallen muss die Kantonsstrasse 61 von Untereggen nach St.Gallen sanieren. Dazu gab es ein Mitwirkungsverfahren. Trotz nationalem Veloweggesetz, trot der 1000fach geäusserten Versprechen, dass man die verscheidenen Verkehrsträger gleichberechtigt betrachten und nicht gegeneinander ausspielen will, trotz alldem gibt es auf der Kantonsstrasse 61 keine Fuss- und/oder Velowege.

Ich gebe zu, hier eine Lösung zu finden ist definitiv nicht einfach. Die Strasse ist in den Hang eingebettet. Sie ist an einigen Stellen nicht sehr breit und es gibt viele unübersichtliche Kurven.
Und deswegen gibt es schon länger ein Projekt einer Fuss- und Velobrücke über das Goldachtobel. Eigentlich eine sehr elegante Lösung. Der Verkehr wird entflechtet. Die Steigung entfällt grösstenteils und man kann sich dort eine baulich durchaus attraktive Brücke vorstellen. Ein Beispiel weiter nordöstlich zwischen Goldach und Mörschwil hat es gezeigt
Nun steht das Projekt aber in den Sternen. Der Naturschutz bringt grosse Herausfroderungen, die man ebenfalls nicht ganz so einfach lösen kann. Soweit die herausfordernde Situation

Was könnte man denn tun um die Situation für alle zu verbessern?

Als erstes sollten wir einen Blick in die falsche Richtung werfen. Nicht die Strasse hinunter zur Martinsbrücke, sondern die Strasse in Richtung Goldach muss bei dieser Planung einbezogen werden.
Denn bei Goldach entsteht ein neuer Autobahnanschluss „Witen“. Dieser soll die Region Goldach/Rorschach entlasten. Er könnte aber auch die Strasse Untereggen-St.Gallen entlasten und zwar so, dass es zu massiv weniger Verkehr von Untereggen über die Kantonsstrasse 61 gibt.
Daz braucht es eigentlich nur eine organisatorische Verkehrslenkung und kaum bauliche Massnahmen.

Als zweites, und das wird jetzt vielen nicht gefallen, muss man der Brücke von Untereggen bis zur Falkensteig eine echte Chance geben. Hier sind auch die Naturschützer gefordert.
Ich bin der Meinung, dass man hier Vor- und Nachteile sinnvoll gegeneinander abwägen muss.
Der Vorteil liegt in der Verlagerung des Verkehrs weg vom MIV hin zu Veloverkehr und das muss das Ziel sein.
Wie bekommen wir nun aber die Eingriffe in die Natur so hin, dass die Vorteile die Nachteile massiv überwiegen? Ich bin mir sicher, es gibt Lösungen.

Bitte betrachtet das Grosse Ganze und konzentriert euch nicht auf ein paar hundert Meter Strasse alleine. Klar, der Anschluss Witen ist auch nicht das Gelbe vom Ei und er wird nicht morgen eröffnet. Er bietet aber auch Chancen, die notwendigen Eingriffe auf der Kantonsstrasse 61 so auszuführen, dass alle Verkehrsträger profitieren. Wenn man dann noch eine gute umweltverträgliche Lösung für die Brücke zwischen Untereggen und St.Gallen findet, dann profitieren alle. Das gilt für Beruf und Freizeit. Für Fussgänger, Velofahrer, ÖV und sogar Autos 😉

Es wäre wirklich sinnvoll, wenn man sich hier nochmals zusammenrauft und nach Lösungen sucht. Es ist möglich, da bin ich mir absolut sicher! Nicht schwarz/weiss ist die Lösung. Grüntöne sind das neue Grau!