VBSG-Flotte ab 2020

Endlich zeigt sich auch die VBSG ein bisschen transparenter.
So viele Infos gabs meiner Meinung nach selten. Nicht bezüglich der parlamentarischen Vorlage, sondern „Insider-Infos“ was warum beschafft werden soll.

Trotzdem bin ich skeptisch was die Strategie anbelangt.
Mich stört insbesondere die Investition in die neuen Fahrleitungen. Sie sind a) hässlich und b) kein wirklicher Schritt in die Zukunft, weil sie letztendlich unflexibel sind. Auch wenn die neuen Busse in der Lage sind, grössere Strecken ohne die Leitungen zurücklegen zu können. (siehe Beitrag Wie zu Stalins Zeiten inkl. Kommentar von Herr Eigenmann)

Schaut man sich die Zahlen an, dann wirft das schon Fragen in Bezug auf die Nachhaltigkeit auf.

Heute gibt es 22.6 km Oberleitungen. Ab 2020 sollen nochmals 7 km dazukommen – insgesamt beträgt die Strecke mit Oberleitungen also neu rund 30 km.
Man benötigt also für die neuen Linien nach Wittenbach und durch St. Georgen doch einiges an Investitionen. Rund 9 Millionen sind es gemäss den Unterlagen. Eng verknüpft ist auch die Beschaffung der neuen Busse (insgesamt 17 Stück). Die müssen ja in der Lage sein, ihre Batterien über die Oberleitungen laden zu können. Rund 12 km der Strecken sollen sie ohne Oberleitungen bewältigen können.

Ich frage mich auch heute wieder. Gibt es keine Lösung, mit der alle neuen Streckenabschnitte ohne die zusätzlichen Oberleitungen bewältigt werden können? Wenn es einen guten Zeitpunkt gibt, sich solche Gedanken zu machen, dann jetzt. Immerhin umfasst die gesamte Vorlage 37 Millionen.
Oh, es gibt ja scheinbar Lösungen. Eine davon testet die VBSG!!! ab 2019 – Sind die 9 Millionen für Oberleitungen möglicherweise Geld, das aus dem Fenster geworfen wird?

Hier bin ich von der VBSG nach wie vor enttäuscht. In den Unterlagen heisst es einzig:

Gelegenheitsladung wird durch VBSG skeptisch beurteilt

Das Stadtparlament wird also blind darauf vertrauen müssen, dass Herr Eigenmann mit neuen Oberleitungen hier die richtige Strategie gewählt hat und dass die Investitionen in die richtige Technologie fliessen. Andere Möglichkeiten Batterien zu laden werden nicht weiter erwähnt. Auch in Bezug auf den anstehenden Neubau Busdepot nicht.

Und noch ein letzter Punkt:

Der Kanton hat erst gerade 40 Schwachstellen im ÖV gefunden. Noch weiss ich nicht, welche davon in der Stadt liegen. Es ist jedoch nicht auszuschliessen, dass mögliche Schwachstellen in der Stadt behoben werden könnten, in dem man diese bei dem Geschäft berücksichtigt. Wie gesagt, es geht um 37 Millionen. Da darf man schon Fragen stellen.