Verkehrserfassung auf neuem Niveau
Eine Pressemitteilung des kantonalen Tiefbauamtes hat mich für einmal gefreut. In Au will man genauer wissen, wie der Verkehr aussieht und was besser gemacht werden kann. Dazu bedient man sich einer Videolösung:
Videokameras zeichnen Verkehrsabläufe, Stauerscheinungen und Verkehrsfrequenzen auf. Die Bildqualität ist so gewählt, dass weder Autonummern noch Personen erkennbar sind.
Gut möglich, dass dies nicht das erste mal ist, dass man nicht einfach nur Autos zählt, sondern genauer hinschaut. Mir ist es mit dieser Mitteilung aber zum ersten Mal aufgefallen.
Da freut man sich, dass man beim Kanton das macht, was die Regierung in ihrer Botschaft 36.23.02 Kantonsratsbeschluss über das 18. Strassenbauprogramm für die Jahre 2024 bis 2028 geschrieben hat:
Diese steigende Anforderung an dieVerkehrsplanung sowie die Implementierung eines strategischen Controlling Gesamtverkehr benötigt Datengrundlagen, die in Art, Qualität und Umfang deutlich über dem heutigen Niveau zur Verfügung gestellt werden müssen
Bleibt aber auch die Frage, warum macht man so etwas nicht beim Milliardenschweren Horrorprojekt „Anschluss Güterbahnhof“?
– Will man es dort gar nicht so genau wissen?
– Fürchtet man sich vor dem Resultat, weil es vielleicht gar nicht so schlimm ist wie man es uns immer erzählt?
– Ist es dem Kanton zu teuer und zu aufwendig? Angesichts der Tragweite wäre das ein absolutes NoGo
Tja, während man an einem Ort erkannt hat, dass es eben qualitative gute Daten von Verkehrsflüssen braucht um sinnvolle und nachhaltige Lösungen zu finden, ist es an anderen Ort mehr oder weniger egal. Dort sind dann irgendwelche statische Verkehrszahlen ausreichend. Und es ist egal, wenn diese Zahlen nur kurze Momentaufnahmen sind oder sich in mehreren Fällen selber widersprechen.
Das ist übrigens noch immer mein Hauptargument gegen den Anschluss Güterbahnhof. Ich behaupte, Stadt und Kanton wissen gar nicht was mit dem Anschluss für neue Verkehrsprobleme geschaffen werden. Auf einer solchen Basis darf man schlicht kein solches Projekt vorantreiben. Oder wie es eben der Kanton schreibt: Für ein strategisches Controllsystem braucht es in Zukunft Daten, die DEUTLICH über dem heutigen Niveau liegen!!!!
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