Verkehrstechnischer Luxus – Idiotisch verpeilter Dummschwätzer

Ich vermute, dass sich ganz viele Stadt St.Galler nicht bewusst sind, in was für einer verkehrstechnischen Luxusstadt wir leben. Die Gegner von Tempo 30 sprechen oft von der Strassenhierarchie, die gewährleistet werden muss. Sie beziehen sich dabei auf die Haupt- und Nebenstrassen. Was aber ausgeblendet wird, ist dass wir eigentlich eine Hauptsrasse haben, auf der man im Normalfall mit 100 km/h fahren darf. Unsere Stadtautobahn!

Bis 1987 rollte sämtlicher Verkehr mitten durch die Stadt. Entsprechend gut ausgebaut sind auch heute noch unsere „Hauptadern“ Zürcher- und Rorschacherstrasse. Dann kam die Autobahn. Ein Segen für die Stadt! Nicht nur weil ein grosser Teil in Tunneln geführt wird, sondern vorallem auch, weil wir 4 Ein/Ausfahrten auf Stadtgebiet bekommen haben. Schaut man sich die Distanzen an, die man jeweils von der nächstgelegenen Ausfahrt zurücklegen muss, dann erreicht man jeden Ort in der Stadt in wenigen Kilometern. Weil die Hauptverkehrsadern nie zurückgebaut wurden sogar sehr direkt. Etwas, das Einheimischen gar nicht so richtig bewusst ist.

Wenn wir als von Strassenhierarchie sprechen, schlage ich vor, wir beginnen bei der Autobahn als Hauptstrasse und Tempo 100 😉

was mich jetzt aber wirklich zum Staunen bringt, ist die FDP der Stadt. Die übrigens nahezu deckungsgleich ist mit dem HEV. Sie ist es, die im Stadtparlament alles sinnlose und sinvolle sucht um die Ausgaben der Stadt zu kürzen. Das ist absolut legitim und in einigen Fällen auch notwendig. Geht es aber um den Verkehr, dann können wir nie genug Geld ausgeben. Ein paar Milliarden für eine Autobahnerweiterung wovon garantiert ein paar Millionen an der Stadt hängen bleiben werden und dann rund 20% teurere (gegenüber herkömmlichen Belägen) Flüsterbeläge, die erst noch weniger lang halten. Für die FDP überhaupt kein Problem. Noch nichteinmal dann, wenn die Ziele des Lärmschutzes mit einem Bruchteil davon gelöst werden könnten. Eben mit Tempo 30 in einer Luxus-Verkehrsstadt.

Ich bin mir nicht sicher, was ideologischer ist. Freie Fahrt, koste es was s wolle oder der grünliberale Weg, der Kosten/Nutzen anschaut und zum pragmatischen Schluss kommt, dass Tempo 30 der beste Weg ist. Für die Bevölkerung, wie auch für die Umwelt.

Es ist ja nicht so, dass den Autofahrern untersagt wird, in die Stadt zu kommen. Es wird beim Temp 30-Konzept keine einzige Strasse aufgehoben. Alles bleibt erreichbar und wirklich mehr Zeit benötigt man dank der schnellen Hauptstrasse auch nicht. Dafür sorgen dann die Lichtsignale, die man an einigen Stellen dank Tempo 30 durchaus in Frage stellen kann. Im Optimalfall kommen wir mit Tempo 30 sogar schneller ans Ziel 😉

Ihr müsst euch aber darüber keine Gedanken machen. Denn das sind nur idiotische Überlegungen eines Dummschwätzers der ideologisch völlig verpeilt unterwegs ist