Vom Sofa aufstehen
St. Gallen, eine der schönsten Städte der Schweiz suhlt sich im Jammertal.
Allen voran die Vereinigung der Ladenlokale und Beizen, die ProCity AG
Die Vereinigung wird nicht müde, sich über alles und jeden zu beschweren. Ob Marktplatz, Parkgaragen oder Strassen. Stets sitzt sie in der vordersten Reihe und blockt so ziemlich alles ab, was ihr nicht passt.
Selbst aber kommt sie nicht in die Gänge. Die „Besitzstandswahrung“ und antiquierten Geschäftsmodelle sind für sie in Stein gemeisselt.
Was hindert die ProCity AG sich zu bewegen. Wo bleiben die Ideen, dem Online Shopping Konkurrenz zu machen. Beratungsgebühren zu verlangen, damit man sich die anprobierten Schuhe nicht im Netz bestellt? Wohl kaum das gelbe vom Ei.
Wo bleibt der Laden, der die gekauften Waren mit dem Cargo Bike nach Hause fährt, während ich ein Kaffee trinken gehe? Wo bleiben die Rikschas, die mich nach einer anstrengenden Shoppingtour zurück zum Auto fährt?
Nehmt meine Ideen nicht wörtlich, sie sind vermutlich nicht ganz zu Ende gedacht. Es ist aber auch nicht meine Aufgabe, den Läden ihre Geschäftsmodelle zu entwickeln. Das ist ihr Job, nicht meiner.
Die Stadt, die ja laufend in der Kritik steht, ist zuständig, die Rahmenbedingungen für Entwicklungen zu schaffen. Da gibt es sicher den Einen oder Anderen Punkt an dem man ansetzen muss, um neue Ideen zu unterstützen. So wie ich unsere Stadt aber in den letzten Jahren erlebt habe, sehe ich da durchaus Chancen. Die Öffentlichkeitsarbeit, die Transparenz und die Bereitschaft, zuzuhören hat sich sehr zum Positiven gewandelt. Nicht nur bei partizipativen Ansätzen zur Quartierentwicklung.
Und der wichtigste Punkt, man merkt, dass es den Leuten Spass macht, wenn Ideen entwickelt werden, wenn man miteinander redet. Das Spiel Bürger vs. Verwaltung ist ebenso veraltet, wie die Geschäftsmodelle einzelner Läden in der Innenstadt.
Natürlich sind noch Hürden zu überspringen und Berge zu bezwingen. Die eingeschlagenen Wege (es gibt nicht nur einen) sind richtig. ABer es gibt kein Ziel, nur Zwischenstopps, denn die Welt dreht sich weiter und die Ziele werden immer wieder neu definiert. Da müssen wir dranbleiben.
Dann schulde ich noch jemandem eine kleine Grafik, die zeigt, dass das Gejammere der ProCity AG, aber auch den Initianten der Mobilitätsinitiative niemandem etwas bringt. Es geht um die Anzahl der Parkplätze in der Innenstadt.
Die Zahlen sind für jederman einsehbar und wenn man sie etwas „aufpeppt“ merkt man sehr schnell, dass das Argument Parkplätze eigentlich gar keines sein kann. Wäre dem so, dann müssten wir seit 2008 einen richtigen Wirtschaftsboom haben.
Quelle: Stadt St. Gallen, Anzahl öffentliche Parkplätze in der Innenstadt
Habe fertig 😉