Was ein schlechtes Gewissen verursacht – Sanktvelo

Heute hat sich auf Twitter eine kleine Diskussion oder besser eine Sammlung von seltsamen bis gefährlichen Velorouten entwickelt, die ich euch nicht vorenthalten möchte.

Es geht um Velorouten und Markierungen, die kaum nachvollziehbar sind. Und ja, bei fast allen beschleicht mich das Gefühl, dass das Tiefbauamt die Veloroutenverläufe einfach mal auf den Boden bringt um im Nachhienin sagen zu können, aber wir tun doch etwas für die Velofahrer. Sehr oft ist leider „Gut gemeint“ nicht „Gut gemacht“.

Für Risiken und Nebenwirkungen die durch Kopfschütteln ausgelöst werden fragen sie unser Tiefbauamt:

Besipiel Nummer 1 – Rosenbergstrasse, Fussgängerstreifen Haus Nr. 30

Hier werden auf engstem Raum (1 Troittoirbreite) Velos und Fussgänger jeweils in beide Richtungen zusammengepfercht. Ich weiss nicht, wie oft es vorkommt, dass sich hier Fussgänger und Velos begegnen, aber es dürft saueng bis kriminell werden. Erst recht, wenn Kinderwagen oder Rollstühle das Troittoir benötigen.
Es ist absolut sinnfrei! Ihr solltet auch bedenken, dass hier für Autos 50 km/h gelten. Velos sind je nachdem nicht sehr viel langsamer. Man pfercht folglich 2 Arten von Verkehrsteilnehmer zusammen, deren Geschwindigkeitsunterschied viel höher ist als zwischen Velos und Autos.
Wer genau hinschaut merkt, dass die unglückliche Verflechtung nicht nur den Bereich beim Fussgängerstreifen betrifft sondern in Richtung Westen und Osten weitergeführt wird.

Quelle: Stadtplan St.Gallen, Luftbild 2021

Beispiel 2 – Rosenbergstrasse, Haus 42 – „Abzweiger“ Fachhochschule

Ein paar Meter weiter von Beispiel 1 in Richtung Westen kommt bereits die nächste „verzwickte Situation“. Hier gabelt sich die offizielle Veloroute in Richtung Fachhochschule und Richtung Kreuzbleiche.
Letzlich ist die Situation hier der vermuksten Situation aus Beispiel 1 geschuldet

Quelle: Stadtplan St.Gallen, Luftbild 2021

Beispiel 3 – Durchfahrt Fachhochschule

Es will nicht enden auf diesem Streckenabschnitt. Die Durchfahrt für Velos und der Bereich für die Fussgänger vor der Fachhochschule spotten eigentlich jeder Beschreibung. Hier kommt sich nicht nur der „Durchgangsverkehr“ in die Quere, sondern hier sind bei schönem Wetter Tische der Cafeteria aufgestellt und der Haupteingang der Fachhochschule befindet sich ebenfalls auf dieser Seite.

Entsprechend habe ich mir erlaubt den Verkehr leicht chaotisch darzustellen

Quelle: Stadtplan St.Gallen, Luftbild 2021

Die 3 Beispiele finden sich auf weniger als 500 Meter. Die Beispiele 1 und 2 werden auf dem Velostadtplan als Dunkelgelb markiert was der „Hauptroute Direkt“ entspricht. Beispiel 3, die Durchfahrt vor der Fachhochschule ist grün markiert. Es handelt sich also um eine „Hauptroute Sicher“. Sicher meint hier nichts anderes als das keine Autos in die Quere kommen können. Dass aber hunderte von Fussgängern dort unterwegs sein können, das sagt einem natürlich niemand. PS: ihr dürft davon ausgehen, dass auch Ortsunkundige Velofahrer auf den Strasse unterwegs sind.

Kleines Fazit.
Während die Autos auf der Rosenbergstrasse praktisch ungehindert verkehren können, verlangt man von Fussgängern und Velofahrern, dass sie sich Troittoirs teilen und das erst noch in beide Richtungen. Und was an einer Veloroute sicher sein soll, wenn sie direkt vor dem Haupteingang einer Fachhochschule mit rund 1600 Studierenden und einem Strassencafé vorbeiführt, kann ich leider nicht erklären.

Für heute reicht das. Danke an HD Zimmermann für den Input