Wenn Parkplätze in den Untergund verschwinden…

dann kann man die Welt zumindest im Kleinen wieder geraderücken.
Aktuell zeigt sich das am Beispiel der Schwertgasse in der Stadt St.Gallen.

Dort werden unmittelbar vor dem Café Oya die Parkplätze aufgehoben. Allerdings nicht alle. Im nördlichen Teil bleiben insgesamt 6 Stück als Handwerkerplätze bestehen. Daraus ergibt sich für das Oya die Chance, den Aussenraum für das Café zu nutzen. Und genau das möchten sie jetzt auch. Heute wurde dazu ein Baugesuch veröffentlicht.

Wie man in den Unterlagen erkennen kann möchte das Oya eine „Gartenbeiz“ einrichten:

Durch die Eröffnung und den Erweiterungsbau der Parkgarage UG24 werden 8 Parkfelder bei der Schwertgasse aufgehoben. Mit einer Aussenrestauration als Zwischennutzung soll der frei gewordene Platz neu belebt werden. Dies mit Entsiegelung durch Chaussierung, Ergänzung der Grünstruktur und dadurch Stärkung der Biodiversität. So soll sich eine „grüne“ Aussenrestauration ergeben, die die Aufenthaltsqualität steigert.

Der Wegfall der Parkplätze hat folglich einen echten Nutzen für das lokale Gewerbe. Damit aber noch nicht genug. Denn die Aufwertung korrigiert ein Stück weit auch einen Fehler oder eine Missachtung eines gültigen Reglementes, namentlich dem Grabengartenstatut von 1929! Das besagt, dass der grüne Ring um die Altstadt erhalten werden muss. Leider hat man sich in den vergangenen Jahrzehnten in der allgemeine Autoeuphorie an vielen Stellen einen „Dreck“ darum gekümmert und anstelle von Gärten einfach Parkplätze eingezeichnet und die Böden versiegelt.

Dank dem UG25 oder Parkhaus Central kann man das jetzt wieder korrigieren und dem nach wie vor sinnvollen Grabenstatut wieder mehr beachtung schenken. Leider hat es auch ein paar Nachteile. Dann wenn es um die Bestuhlung einer anderen Bar an der Brühlgasse geht. Dort hat man vor ein paar Jahren das Grabenstatut herangezogen um dem Inhaber die Gartenbeiz zu vermiesen. Etwas das ich dann doch wieder nicht verstehe. Aber Denkmal und Ortsbildschutz sind schwierige Themen, die man längst nicht immer versteht. Selbst dann wenn man diese Werkzeuge im Grossen und Ganzen als sinnvoll erachtet.

Ich wünsche dem Oya auf jeden Fall, dass das mit der Aussenrestauration klappt!