Wiesli – Doch noch etwas

Eigentlich wollte ich mich nicht äussern. Eine eigentlich nicht nennenswerte Begegnung hat mich jetzt doch noch dazu bewogen.

Sehr, sehr viele Leute verstehen das Anliegen der Initianten. Wer will schon auf eine grüne Oase, die wie gemacht ist für Kinder und direkt vor der Haustüre liegt, verzichten? Ich hätte mich auch gewehrt.

Jetzt ist es so, dass eine Initiative vorliegt. Ein demokratisches Werkzeug, das uns allen offen steht. Auch den Wiesli-Anwohnern!

Meine Frage lautet, sind die Anwohner bereit, einen öffentlichen Park zu akzeptieren? Denn wenn die Umzonung kommt und die Stadt die Pensionskasse entschädigt, dann wird es zu einem öffentlichen Park.

Ich habe bislang nur Gespräche mit Anwohnern geführt, die darauf angesprochen mit „Ja, aber“ oder mit einem „entschiedenen Nein“ geantwortet haben. Ich zweifle ernsthaft daran, dass sich die Anwohner bewusst sind, was evtl. auf sie zukommt. Spritzen, öffentliches Urinieren, fehlende Abfallkübel, freilaufende Hunde, alte weisse Männer, all das müssten die Anwohner ein Stück weit akzeptieren oder sie holen sich Hilfe bei der Stadt. Das Wiesli ist kein geschützter Raum und bei einem Ja wäre es absolut legitim, wenn es sich andere Gruppen aneignen würden. Ist das im Sinne der Initianten oder sind es doch einfach Partikularinteressen?

Es bleibt eine zwiespältige Abstimmung. Freiräume, Grüne Stadt, Sozialraum, alles super. Das bringt aber nicht nur Vorteile. Jeder Entscheid hat Konsequenzen und diese müssten die Anwohner tragen. Es ist illusorisch, dass es mit einem „Ja“ alles so bleibt wie es ist. Und dafür sind das Präjudiz und die Kosten definitiv zu hoch

Ich sage Nein zum Wiesli und wünsche allen Anwohnern, dass sie sich in dem verbleibenden Innenhof austoben. Zusammen mit den Bewohnern, die in den Neubau der Penionskasse einzehen.