Kulturelle Aneignung – Wir müssen reden

Kulturelle Aneignung ist etwa das dümmste, dass ich dieses Jahr gehört habe! Alleine schon der Begriff Aneignung der gemäss Definition enteder eine widerrechtliche Inbesitznahme oder ein Eigentumserwerb von herrenlosen Sachen oder Tieren (Definition Duden)

Denkt doch einfach mal nach. Die gesamte Welt besteht aus kultureller Aneignung. Sei es Musik, sei es Essen, seien es Frisuren oder Kleider und was weiss ich noch alles.

Jede Gesellschaft hat sich irgendwo etwas kulturelles aus einer anderen Kultur abgeschaut, 1:1 übernommen oder für sich angepasst. So lebt der Mensch und daran ist absolut nichts Verwerfliches.

Ich weiss nicht, welche Ecke sich bei Reggae unwohl fühlt, wenn er von weissen Menschen mit Rasta-Look gespielt wird. Diese „Gestörten“ sollten sich evtl. mal überlegen, ob das nicht sogar schon rassistisch ist. Ganz sicher aber ist es eine ausgrenzende Haltung, die nicht akzeptieren will, dass es Menschen gibt, die ihr Lebensgefühl nach aussen tragen. Ich gehe sogar soweit, dass Menschen, die sich anders fühlen als ihr Geschlecht sie biologisch definiert, eine Aneignung ist, die gemäss den „Gestörten“ so nicht toleriert werden sollte. Ihr merkt schon, die unbekannte Ecke der „Gestörten“ liegt irgendwo dort wo alle Gleich sind/sein sollen oder eine (peinlich falsche) Überkorrektheit vorherrscht.

Mein Tipp, schmeisst den Begriff „kulturelle Aneignung“ auf die Müllhalde und erfreut euch an der Musik (sofern sie euch gefällt) Aber hört auf, Menschen augrund ihres Aussehens, ihres Lebensgefühls in ein Schema zu zwängen, dass euch stört. Denn dann dürften dunkelhäutige Menschen nicht Schwingen, Eminem nicht rappen, Schweizer kein Sushi essen, Zürcher keine Olma-Bratwurst mit Senf essen, an Highland-Games niemand im Kilt umherrennen und Stefan Eicher keine französischen Chansons singen geschweige denn dürften Koreaner jodeln…..

Also lasst den Mist!

Kleines Update bevor jetzt jemand kommt und meint, ich sei auf der Linie der JSVP, weil sie angeblich Strafanzeige wegen Rassismus eingereicht haben:

Nein, auch wenn ich selber den Hinweis getippt habe, ich habe komplett andere Beweggründe. Mir geht es darum den überkorrekten Menschen einen Spiegel vorzuhalten. Auch der Hinweis, dass ich aus einer weissen, privilegierten Position heraus tippe, lasse ich nicht gelten. Mir geht es einzig und alleine darum, dass ich niemanden aufgrund einer Frisur, Kleidung, Essgewohnheiten, Musikvorliebe usw. verurteile. Denn das ist das was unter kultureller Aneignung letztlich passiert. Die „Gestörten“ konstruieren subjektiv eine Empörung und nehmen für sich in Anspruch, korrekt zu sein. Das ist weder sozial noch gesellschaftsliberal sondern Ausgrenzung, nichts anderes. Dabei spielt es absolut keine Rolle, ob die Aneignung einen kolonialen oder sonst verwerflichen Hintergrund hat.

Vermutlich kommt jetzt das Aber: Und was ist mit den Neonazis und ihren Hitlersymbolen? Ja, ich will die nicht sehen, hören oder sonst irgendwie wahrnehmen und es ist definitiv an der Zeit, hier schwere Justiz-Geschütze aufgzufahren. Diese Volliditonen verherrlichen jedoch eines der schlimmsten Verbrechen der Menschheitsgeschichte, was weisse Reggea-Musiker mit Rastas definitv nicht tun!