Abbruch Haus 04

Das Kantonsspital will das höchste Hochhaus der Stadt durch einen Neubau ersetzen. Das ist soweit nachvollziehbar. Sie haben ihren Masterplan.

Gleichzeitig prägt das Hochhaus seit 50 Jahren das Stadtbild östlich des Zentrums, weshalb auch das Ortsbild durch einen Abbruch massiv verändert würde. Und dann ist da noch der Denkmalschutz. Ich mag den sehr oft nicht, weil er sehr vieles verhindern kann. Und doch sehe ich den Sinn. Gäbe es ihn nicht, dann würden wir den nächsten Generationen nämlich kein bauliche Erbe hinterlassen, und sind wir ehrlich, wir sind doch stolz auf unser Kloster und froh darüber, dass es in den letzten 500 Jahren niemand abgerissen hat, nur weil gerade der Zeitgeist der Meinung war, da könnte man doch etwas Besseres hinstellen.

Darüber dürft ihr gerne mal nachdenken.

Jetzt aber steht der Stadtrat vor der Entscheidung. Aber vor welcher? Stimmt er für den Schutz des Hochhauses, dann kassiert er eine dicke Rüge, dass er der Zukunft des KSSG im Weg steht. Die Abbruchbefürworter sehen darin ausschliesslich den Entscheid Abbruch ja oder Nein. Aber das ist nur die Folge des Entscheides und nicht der eigentliche Entscheid. Irgendwie fies, oder nicht?

Unabhängig vom Entscheid erwarte ich vom Kantonsspital aber eine wirklich vertiefte Abklärung ob das Haus abgerissen werden muss. Wir leben in einer Zeit mit knappen Ressourcen und einem, vor dem Kollaps stehenden, kranken Gesundheitswesen. Da braucht es evtl. auch etwas mehr Bescheidenheit und Realismus.

Die Politik darf vom KSSG verlangen, nein sie muss verlangen, dass das KSSG darlegt, warum eine Sanierung des bestehenden Hochhauses nicht in Frage kommt. Da reichen Bauchgefühl, Wunschdenken und Masterplan heute einfach nicht aus. Ressourcen, Graue Energie und zusätzliche Umweltbelastungen (Deponie) sind heute ein zwingender Faktor, der einkalkuliert werden muss.

Das KSSG dar kein verwöhntes Kind sein, das vor Weihnachten solange trötzelt, bis das richtige Geschenk unter dem Christbaum liegt. Darüber sind wir auch in der Politik hoffentlich hinweg.

Zusammenfassung:

Es geht hier um Denkmalschutz, Ortsbild, das Gesundheitswesen, allenfalls sogar um Grössenwahn. Das im Umfeld eines der höchsten Güter der Menschheit. Die Diskussion ist deshalb auch angebracht.

Es geht aber auch um Prestige, um Umwelt und Nachhaltigkeit. Das ist ebenso nachvollziehbar

Was davon bekommt jetzt welchen Stellenwert?

Der Stadtrat darf aber genau ökologische und ökonomische Gründe nicht in die Waagschale werfen. Er entscheidet über den Schutzstatus eines Gebäudes und damit auch in welchem Erscheinungsbild wir unsere Stadt den nachfolgenden Generationen präsentieren. Alles andere darf nicht in den Entscheid einfliessen. Er schreibt Geschichte und nicht am KSSG-Masterplan (was auch nicht in seiner Kompetenz liegt)

Und das müssen die Abrissgegner akzeptieren und vor allem respektieren.