Marktplatz-Vorlage 2015

Nachdem sich die Komitees formiert haben, Vadian als Befürworter geoutet wurde und der Stadtrat seine Präsentation durch hat, komme ich zum Zug.

Nachdem ich mir die Materialien der Stadt angeschaut habe, bleiben doch noch ein paar Punkte, die mich noch von einem uneingeschränkten Ja abhalten:

1. möchte ich Herrn Scheitlin darauf aufmerksam machen, dass sich der Marktplatz/Bohl sehr wohl in 50 Jahren verändert hat. Nicht zuletzt stand damals noch das Stadttheater neben dem Hotel Hecht. Aber das sind Nebenschauplätze, die nicht weiter wichtig sind 😉

2. Man hört/liest sehr oft, dass wir für 8 Millionen einen neuen Platz erhalten. So ganz stimmt das nicht. Die 6 Millionen Sanierungsbedarf, oder wie „Ohnehinkosten“ wie sie Herr Scheitlin nennt müssen auch aufgewendet werden. Leider fehlen mir da noch ein paar Angaben, was genau in den 6 Millionen mit drin ist.

3. Bekommen wir ein „Vandalensicheres 24 Stunden WC“ für 1.9 Millionen – Bleiben also noch knapp 6 Millionen für den eigentlichen Marktplatz.

4. Das Taubenloch wird für 2 Millionen saniert, bleiben also noch rund 4 Millionen für den eigentlichen Marktplatz. Das würe dann in etwa die Hülfte. (Ja, ich weiss, ich bin böse, wenn ich das so rechne. Herr Scheitlin müsste sich das jedoch gewohnt sein. Er kennt ähnliche Rechnungen aus dem Budget*.)

Das zum finanziellen Aspekt für all diejenigen, die Zahlen gerne verknüpft statt abstrakt sehen.

Etwas das mir auf der Präsentation noch aufgefallen ist, am Blumenmarkt/Taubenloch sieht es im Modell ganz anders aus. Die Treppe fehlt da zu einem grossen Teil. Dabei ist mir nicht ganz klar, wie das Gefälle vom Markt zum Union hinauf überbrückt wird. Ich hoffe nicht, dass Pflastersteine zum Einsatz kommen und somit eine Glatteisrutschbahn par excellence entsteht. Menschen die nicht mehr ganz so gut zu Fuss sind, dürften daran etwas weniger Freude haben.

Nicht das ihr jetzt glaubt, ich sei ein vehementer Gegner des neuen Marktplatzes. Es ist nur so, dass ich unserem Stadtrat gerne auf die Finger schaue, bevor ich ein Ja oder Nein auf den Zettel schreibe. Zu oft wurden wir in den letzten Monaten in Sachen Bauen unzureichend informiert.
Der Lämmlerbrunnen und die Geschichte um das spanische Klubhaus, um 2 Beispiele zu nennen.

* Kurze Erläuterung zu Zahlenspielchen beim Budget:
Der Stadtrat fasst bei der Kultur so einfach mal die grossen Veranstaltungen in einen 8 Mio Posten zusammen, um nachher ein paar Tausender bei den kleinen Künstlern einsparen zu können. Soll mir keiner sagen, dass der gestrichene Posten nicht auch bei den grossen hätte eingespart werden können. Aber eben, man hat es nicht immer so mit der finanziellen Transparenz.