Meine (radikale) Stadtverkehrsvision
Tempo30, Lärm aber auch Velowege, Veloschnellstrecken, Parkplätze usw. sorgen konstant für Diskussionen. Sie werden leider sehr oft tatsächlich ideologisch geführt und zwar selektiv von allen Seiten. Egal ob sie das wahrhaben wollen oder nicht.
Ich versuche jetzt mal meine Vision zu skizzieren. Die kommt mit Garantie nicht überall gut an. Ich sehe aber sehr viele Vorteile
Grundsätze meiner Vision (betrifft ausschliesslich das Stadtgebiet):
- Es herrscht flächendeckend Tempo 30
- Es gibt keine eigenen Fahrspuren für Velo, Autos oder Lastwagen.
- Velos sind ein absolut gleichberechtigtes Verkehrsmittel. Velofahrende werden nicht an den Fahrbahnrand gedrängt sondern nutzen die Strasse genau so wie Autos
Ziemlich drastisch, ich weiss. Aber warum komme ich auf eine solche Idee?
Bei flächendeckendem Tempo 30 ist die Geschwindigkeitsdifferenz zwischen Velo und Auto nur noch minimal. Ergo macht es keinen Sinn, die beiden Verkehrsmittel zu trennen.
Tempo 30 und wegfallende Radstreifen schaffen Platz. Strassen können verschmälert werden und es entsteht Platz für eine ÖV-EIgentrassierung. Zumindest stellenweise. Fussgänger und die Lebensqualität verbessert sich ebenfalls.
Ein solches Verkehrsregime ermöglicht es zig Lichtsignalanlagen zu entfernen, was zu einem verbesserten Verkehrsfluss führt.
Ebenfalls überflüssig werden Kunstbauten für Veloschnellrouten. Das spart Ressourcen, Winterdienst und Steuergelder. Es braucht keine Veloschnellrouten mehr. Alle sind gleich schnell auf den selben Strecken unterwegs.
Was braucht es dazu?
Es braucht Rücksicht, Verständnis und ein Umdenken bei den Autofahrern. Diese sind nämlich bis heute gewohnt, dass sie bevorteilt werden und es nichteinmal mehr merken.
Velofahrer müssen ebenfalls umdenken. SIe können sich nicht mehr auf eine Benachteiligung berufen und ihre eigenen Wege via Troittoir usw. suchen. Sie sind gleichberechtigt und haben sich genau wie Autofahrer an die Regeln zu halten.
Bussen bei einer Übertretung sind sowohl bei Velo als auch Autos gleich hoch anzusetzen.
Autsch! werden jetzt vermutlich ganz viele denken. Macht euch trotzdem mal ein paar Gedanken dazu, gerne in den Kommentaren. Bevor jetzt aber einige aus den üblich verdächtigen Kreisen losschreien. Das ist ein Denkansatz, keine Forderung!
Schön wärs.
Aber ich befürchte, T30 ist für viele Jahre gegessen.
Der Kanton weiss besser, was für die Stadt gut ist?
Wichtig ist für ihn die Stadt allein als Job- und Steuersubstratgenerator. Die städtische Bevölkerung ist dem Kanton offensichtlich egal.
Warum der Stadtrat weiterhin und trotz klarem Parlamentsentscheid weiterhin devot mit dem Kanton bei der Teilspange ins Bett steigt , ist auch für einen Stadtbewohner nicht nachvollziehbar.
Haben denn Riethüslibewohner mehr Anrecht auf Schutz vor dem Autoverkehr als die ungemein mehr belasteten Anwohner von Zürcher-, Rorschacher Strasse und Langgasse?
Und ja. Dieser Entscheid des Kantons macht mich hässig.
Meine Vision ist viel einfacher:
Velofahrer haben sich an die Regeln zu halten und gehören nicht in die Fussgängerzone!
Sie drängeln nicht und klingeln niemanden aus dem Weg.
Sie stellen das Velo ab oder stossen das Velo wenn sie auf dem Bauernmarkt sind.
Sie halten grosszügig Abstand zu den Fussgängern..
Sie sehen ein, dass sie gegen das Bähnli oder den Bussen keine Chance haben in Sachen Physik!
Sie sehen ein, dass die Stadt kein Velordrohm ist!
Fussgängerzonen, -streifen, Trottoirs etc. aufheben und das Jedermannsprinzip im gesamten öffentlichen Raum einführen.
ÖV-Subventionen streichen. Führt kaum zu Verkehrsverlagerung, sondern fördert nur die Faulheit und Bequemlichkeit.