Poker um die Parkplätze

Heute hat sich unser neuer Bausekretär im St. Galler Tagblatt (online nicht verfügbar) zur Kompensation der Parkplätze in der Innenstadt geäussert. Er weist darauf hin, dass die Bewilligung für die Parkgarage Union+ völlig unabhängig von der Erweiterung des UG25 ist.
Dem muss ich aus mehreren Gründen widersprechen.

  1. Kompensation von 128 Parkplätzen in der Innenstadt
    Mit der Parkgarage UG25 werden unter anderem durch Verhandlungen zwischen dem VCS und dem Bauherren 92 Parkplätze, die in der Innenstadt aufgehoben werden kompensiert. Verbleibt also ein Rest von 36 Parkplätzen. Gemäss Iso Senn vom UG25 könnten auch diese zu Lasten von Kundenparkplätzen im UG25 kompensiert werden.
    Beim Bauprojekt Union+/Schibenertor sollen insgesamt rund 250 Parkplätze, davon 130 Öffentliche, entstehen. Die Zahl der Parkplätze wird folglich nicht nur kompensiert, sondern merklich ausgebaut.
  2. Es besteht nach wie vor ein grosses Öffentliches Interesse am Bau der Parkgarage Union+/Schibenertor. Da ist einerseits die 40% Beteiligung der Stadt an der City Parking AG und andererseits die notwendigen Anpassungen auf öffentlichem Grund für Zu- und Wegfahrten, sowie die Konsequenzen für den öffentlichen Verkehr. Dazu gehören unter anderem auch Neusignalisationen in einem grösseren Umkreis, die wir als Bewohner (Mitbesitzer und Steuerzahler) mitfinanzieren müssen.
  3. Es ist (für die Öffentlichkeit) noch immer nicht geklärt, mit welchen Schwierigkeiten beim Bau gerechnet werden muss. Da sind immer noch die Punkte Grundwasser und archäologische Funde offen, die ein kalkulatorisches Riskio bedeuten, das widerum, wen erstaunt es, durch uns gedeckt werden müsste.

Mehr Parkplätze, Kostenbeteiligung durch die Steuerzahler, massive Einflüsse auf die Verkehrsführung und schwierig zu kalkulierende Risiken sind mehr als genug Gründe, nicht einfach auf eine Bewilligung zu warten und uns vor vollendete Tatsachen zu stellen, sondern uns zu informieren und durch eine Abstimmung konkret um unsere Meinung zu fragen. Dies auch im Wissen, dass es keine Abstimmung braucht um den Bau zu bewilligen.