Ist die freie Szene zu frei?

All zu oft äussere ich mich ja nicht über kulturellen Themen. Die sogenannte freie Szene ist auch nicht unbedingt mein Favorit. Mich interessiert die Suche nach einem Kulturhaus vorallem in Zusammenhang mit dem Theater-Provisorium im Stadtpark.

Nachdem niemand bereit ist, das Provisorium zu übernehmen ist die Diskussion über eine mögliche zukünftige Nutzung am bestehenden Standort sicher eine gute Möglichkeit. Hier verordne ich aber auch das Problem.

Es sieht eher so aus, als ob sich die freie Szene nicht einig ist, wie ein zukünftiges Kulturhaus aussehen müsste. Das geht für mich aus dem Text im Magazin Saiten hervor. Das macht es insbesondere für die Politik schwierig sich für die Szene und eine passende Lokalität einzusetzen.

Ich halte es für falsch, wenn die Politik der sehr heterogenen Gruppe von Kunstschaffenden Vorschläge für ein Gebäude macht. Es sollte eigentlich umgekehrt laufen. Die freie Szene müsste ein Grundkonstrukt mit ihren Anforderungen präsentieren. Dann ist auch die Politik in der Lage, sich für eine Umnutzung oder eine allfällige Weiterführung wie im Falle des Theater-Provisoriums einzusetzen. Es macht wenig Sinn, wenn die Stadt der Szene eine Hülle präsentiert, die sie nicht will oder die Anforderungen nicht erfüllt, selbst wenn ich es für eine sehr elegante Lösung halte, wenn das Provisorium am heutigen Standort für 3 Jahre als Labor dienen könnte.

Ich würde der freien Szene sehr ans Herz legen, dass sie sich auf einen minimalen Konsens einigen und damit bei der Stadt vorstellig werden. Damit kann man arbeiten und ich bin mir sicher, die Unterstützung wird kommen.

Aus meiner Sicht können nur die Kulturschaffenden den Kreis durchbrechen.