Olma-Messen auf Kurs?
Die Olma-Messen haben heute eine Medienmitteilung „Starke Signale von Gewerbe und Landwirtschaft“ (PDF) zum aktuellen Stand der geplanten Wandlung der Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft und die damit verbundene Kapitalerhöhung versendet.
Darin schreiben die Olma-Messen:
Unternehmen, Verbände und Private haben ihr Interesse an der Kapitalerhöhung bereits offiziell angekündigt bzw. ihre bestehenden Genossenschaftsanteile erhöht. Zahlreiche Gespräche laufen noch
Weiter:
Sowohl der kantonale wie auch der städtische Gewerbeverband mit den Subgenossenschaftern haben das Genossenschaftskapital um total eine Viertelmillion aufgestockt
Ich zähle mal kurz auf, was da zusammengekommen ist:
Wer | Betrag |
Gewerbeverband Kanton und Stadt inkl. Subgenossenschaft | 250’000 CHF |
Neu: ProCity AG | unbekannt |
Zahlreiche Verbände aus dem landwirtschaftlichen Umfeld | unbekannt |
LAVEBA Genossenschaft | 500’000 CHF |
vereinigten Milchbauern Mitte-Ost | unbekannt |
Reservation Privatpersonen (3500 reservierte Aktien) | 3’500’000 CHF |
Weitere Gespräche laufen:
Die heutigen Statuten der Genossenschaft lassen nur juristische Personen mit einem Mindestanteil
von CHF 10’000 zu. Wer heute noch als Genossenschafter einsteigt, profitiert von einer 1:1-Umwandlung der Anteile von der Genossenschaft in die Aktiengesellschaft, welche am 28. April 2023 geplant ist. «Wir dürfen mehrere neue Genossenschafter in unserer Reihe begrüssen, für welche diese Konditionen attraktiv sind. Zudem laufen derzeit viele Gespräche», so Christine Bolt.
Es ist klar, die Olma-Messen werden im Sinne der Genossenschafter und möglichen zukünftigen Aktionären nicht alle Karten auf den Tisch legen. Einen Anhaltspunkt aber gibt es. In der Vorlage, die dem Stadtparlament am 29.11.2022 unterbreitet wird findet man folgende Tabelle mit der Verteilung des Genossenschaftskapitals:
Im Vorfeld gab es weitere Meldungen in der Presse. Die Brauerei Schützengarten stockt ihr Genossenschaftskapital ebenfalls auf. AUs dem Thurgau und dem Appenzellerland kamen hingegen eher vorsichtige Signale.
Es wird also spannend werden. Gelingt es den Olma-Messen das Kapital zu sichern? Wie verhält sich die öffentliche Hand, wenn es nicht gelingt? Was machen die Banken?
Hinweise gibt es im Tagblatt-Artikel vom 30.8.2022:
Die Raiffeisenbank lässt mitteilen: «Wir werden zeitnah zum Entscheid, ob die Olma-Genossenschaft in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wird, einen möglichen Zukauf von Olma-Aktien prüfen.»
Die St.Galler Kantonalbank schreibt derweil, sie unterstütze den Lösungsweg der Olma. Ob sie Aktien kaufe, werde zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt
Auch die Acrevis Bank lässt offen, ob sie weitere Anteile kaufen würde: «Sobald mehr Informationen vorliegen, werden wir eine Zeichnung von Aktien prüfen.»
Die Banken lassen sich alos noch nicht in die Karten blicken
Im selben Artikel lässt sich die Brauerei Schützengarten mit den Worten «Wir werden unser Engagement noch weiter erhöhen.» zitieren.
Insgesamt ist die Medienmitteilung der Olma-Messen sehr positiv formuliert, ich persönlich finde sie zu positiv. Denn es fehlen noch 14 Millionen (ohne die Umwandlung der Darlehen) damit die Olma-Messen ihr Ziel erreichen.
Erfahren werden wir den Stand aber voraussichtlich erst im Frühling 2023:
Ein nächster Zwischenstand wird im Rahmen der Genossenschafterversammlung im Frühling 2023
kommuniziert.
Und noch etwas zum Online-Portal Inside Paradeplatz:
Das Portal ist nicht immer über alle Zweifel erhaben. Wer sich dort informiert und denkt, das seien die Fakten, muss ich sagen, nein. Lukas Hässig (der Autor) hat sich scheinbar in das Thema verbissen. Leider strotzen sein Berichte (Hier und Hier) nur so von Fehlern oder lassen gewisse Dinge weg. Lasst euch davon nicht beirren. Es gibt auch so schon genug Fragen und Unwägbarkeiten. Letztlich entscheidet das Stadtparlament und der Kantonsrat aber nur darüber, ob die gewährten Darlehen in ein Geschenk umgewandelt werden und somit für die Olma ab 2031 die Rückzahlung und die Zinsen wegfallen. Das Geld haben die Olma-Messen bereits erhalten. Achja, die Zustimmung zur Umwandlung der Genossenschaft in eine Aktiengeselschaft ist auch noch mit drin.