Nein zu Teilspange – Läuft an
Die Opposition gegen die Teilspange hielt sich bislang sehr zurück. Es ist Zeit, hier offensiver zu werden. Das „Komitee gegen die Teilspange Güterbahnhof St.Gallen“ hat sich entschlossen, sich dem „Nationalen Netzwerk gegen den Ausbau von Autostrassen und Autobahnen“ anzuschliessen. Damit wollen wir gegenseitig von den Erfahrungen anderer Regionen profitieren.
Noch ist unser Komitee jung und damit überschaubar. Wer sich der nationalen Resolution und den 10 wichtigsten Punkten zu unserem Nein zur Teilspange anschliessen kann, ist herzlich eingeladen.
Den Webauftritt und weitere Infos zur Teilspange Güterbahnhof findet ihr hier
Das St.Galler Tagblatt hat heute einen Bericht dazu veröffentlicht
Die 10 Gründe für ein NEIN zur Teilspange:
1. Eine Eröffnung ist auf ca. 2040 vorgesehen
Niemand weiss, wie sich unsere Mobilitätsverhalten bis dahin ändert. Welche Verkehrsmittel werden wir haben? Wie wirkt sich die Digitalisierung aus? Wird mehr zuhause gearbeitet?
2. Bessere Massnahmen werden blockiert
Dieses Grossprojekt blockiert wirksamere Massnahmen mit besserem Kosten-Nutzen-Verhältnis, die sich schneller umsetzen lassen könnten. Eine mögliche Lösung für ein Problem, das als akut bezeichnet wird, erst in 20 Jahren zu haben, ist keine Perspektive.
3. Es ist mit Kosten von gegen 800 Mio CHF zu rechnen
Auch wenn es sich hier um einen hohen Anteil an zweckgebundenen Bundesgeldern handelt, sind es doch Steuergelder. Diese Kosten stehen in keinem Verhältnis zum Nutzen. Bei sämtlichen öffentlichen Ausgaben, insbesondere auch jene für den ÖV, werden Wirtschaftlichkeitsrechnungen gemacht. Im Strassenverkehr scheint dies nicht nötig zu sein
4. Die Teilspange Güterbahnhof erschliesst nur den Verkehr auf der A1 von und nach Westen
Der Verkehr von und nach Osten wird auch nach Vollendung der neuen Tunnels über die St.Leonhardbrücke und die St.Leonhard-Kreuzbleiche-Kreuzung fliessen müssen
5. Das Güterbahnhofareal ist die letzte grosse Brache in Zentrumsnähe
Nicht nur, dass die Teilspange eine definitive Nutzung auf Jahre hinaus blockiert, sie wird durch eine unter- und überirdische Belegung des Areals einschränken. mehr
6. Das schöne und geschichtsträchtige Güterbahnhofgebäude muss diesem Vorhaben weichen
Was für Küstenstädte die alten Häfen sind, ist für St.Gallen der Güterbahnhof – der historische Anschluss an die Welt. Der Güterbahnhof gehört zur Stadtgeschichte. Wenigstens Teile des Gebäudes sollten erhalten bleiben. mehr
7. Neue Strassen wecken neue Mobilitätsbedürfnisse
Ein Kriterium für die Wahl eine Ziels ist die Zeit, die zu dessen Erreichung zurückgelegt werden muss, nicht die Distanz
8. Neue Engpässe werden entstehen
Auf der A1 entstehen zusammen mit dem bestehenden Anschluss St.Gallen-Kreuzbleiche und der neuen 3. Rosenbergröhre zusätzliche Verflechtungen und vor der Sitterbrücke ein neuer Engpass, wo sich gesamthaft in Richtung Zürich 6 Spuren auf 3 vereinigen müssen
9. Die Teilspange Güterbahnhof erschliesst lediglich den Raum Teufen-Bühler und evtl. Gais
Hier sollen also 800 Mio. CHF zur Erschliessung eine Gebiets von ca. 12´000 Einwohnern ausgegeben werden. Zudem wurde die gegenseitige Wirkung des Zubringers Appenzellerland via Herisau (A25) und der Ausbau des ÖV-Angebots nicht untersucht
10. Die Bauzeit wird ca. 10 Jahre betragen
Die Baustelle wird das Stadtbild prägen. Unklar ist auch, wo der Aushub deponiert werden soll. Bekanntlich neigt sich die Kapazität der bekannten Deponien in der Umgebung dem Ende zu und neue sind schwer zu finden. Sollte er tatsächlich, wie angedacht, oberhalb von Riederen bei Mörschwil gelagert werden, ist mit ziemlich viel LKW-Verkehr zu rechnen. Einen Bahnanschluss gibt es dort keinen.
Hier die Resolution des „Nationalen Netzwerk gegen den Ausbau von Autostrassen und Autobahnen“