Posse am Güterbahnhof ist mehr als nur freundlich

Einsprachen gehören zum Güterbahnhof genau so wie die Teilspangendiskussion. Seit vielen Jahren schon. Ich will aber die Geschichte um das Kugl nicht aufwärmen.

Vielmehr geht es darum was da aktuell gerade abgeht. Das Tagblatt nennt es eine Posse. Ich hätte ganz andere Worte gewählt.

Es geht mir aber auch nicht um die Einsprachen als solches. Sei es gegen den Hektor, die Mikrowohnungen von Blumer-Lehman, kleine Gärten oder Container-Erweiterungen durch den Verein Lattich.

Nein es geht tiefer, es geht um eine Strasse, die anders verläuft als auf den gültigen Plänen eingezeichnet. Denn dieser Sachverhalt liefert die Grundlage für die Einsprachen, selbst dann wenn sie nur Mittel zum Zweck sind.

Wie kann es sein, dass man einen solchen Bock (den es durchaus auch mal geben kann) nicht korrigiert wird, resp weshalb so etwas so lange dauert.

Zur Einnerung, die Firma Blumer-Lehmann hat vor bald 3 Jahren ihr erstes Baugesuch für die Mikrowohnungen eingereicht. Dass auf dem Areal eine Eventhalle „Hektor“ eröffnet werden soll, das weiss man schon seit 2019. Weitere Baugesuche wurden in den letzten Jahren ebenfalls eingereicht und sie landeten tweilweise sogar vor Verwaltungsgericht.

Nun kann mir niemand sagen, der Stadt war das Problem mit der Strasse nicht bekannt. Und trotzdem hat sie scheinbar keinerlei Anstalten gemacht, die Situation zu korrigieren. Die Konsequenz: Die Einsprecher hatten einen simplen Ansatzpunkt für ihre Einsprachen und konnten praktisch sämtliche Entwicklungen auf dem Areal des Güterbahnhofs blockieren! Die daraus entstandenen Kosten, der Administrationsaufwand und die blockierte Entwicklung sind die logische Folge.

Das wird mir noch jemand ausführlich erklären müssen. Das schlucke ich nicht einfach so.

Klar, auch die Einsprachen, aus welchen Gründen sie auch immer erfolgen, sind sehr oft Kacke. Aber sie sind legitim und mehr als die Faust im Sack kann man nicht tun. Ich bin einfach froh, dass wir nicht auch noch die Pasarelle über den Güterbahnhof gutgeheissen haben. Denn die wäre vermutlich auch blockiert worden. So wie diejenige beim Bahnhof Bruggen.

Ja die lieben Einsprachen. So wichtig und rechtsstaatlich die Möglichkeiten sind, sie verursachen halt immer auch Kollateralschaden. Sei es die Zürcherstrasse im Lachenquartier, seien es Oberleitungen für die Trolleybusse, Passarellen über Gleisanlagen und es gibt vermutlich noch einige mehr.

Deshalb zum Schluss eine Bitte an alle, die Einsprachen erheben möchten, denkt lieber einmal mehr nach, was eine Einsprache alles auslöst. Vielleicht sucht man vorgängig sogar das Gespräch mit den Verantwortlichen. Und wenn es dann gar nicht mehr anders geht, dann macht halt die EInsprache, es ist euer Recht.