Replik auf Medienmitteilung Güterbahnhof des Kantons
Tja, nein, es gibt keine Replik. Einerseits weil ja der Blog eigentlich auf Eis liegt und andererseits weil es mir mal wieder den Nuggi usätätscht hät.
Ich wollte mir die Mühe machen und die Medienmitteilung genau anschauen. Ich bin aber schon am ersten Punkt gescheitert. Nämlich bei den Verkehrszahlen Riethüsli/Liebegg oder wo auch immer gemessen wurde.
Ich war aber bereits am Anschlag bevor ich auch nur schon den Satz „Der Verkehr auf der Teufenerstrasse wird im Quartierzentrum Riethüsli gegenüber heute um rund 70 Prozent abnehmen.“ genauer anschauen konnte.
Eigentlich hätte der Kanton und auch die Stadt ein OpenData Portal für die Verkehrszahlen. Die Stadt veröffentlicht ihre Verkehrsmessungen äusserst vorbildlich. Vom Kanton findet sich leider nichts. Nur ein Link auf der Webseite auf das Geoportal. Nur gibt es dort ebenfalls keine aktuellen Zahlen zum Riethüsli/Liebegg. Bleibt noch der Bund, Auch dieser betreibt ein Portal. Dort finden sicher aber nur die Nationalstrassen.
Fakt ist jetzt:
- Die Stadt stellt keine Zahlen zum Riethüsli/Liebegg zur Verfügung
- Der Kanton stellt keine Zahlen zum Riethüsli/Liebegg zur Verfügung (zummindest keine aktuellen und keine maschinenlesbare)
- Der Bund stellt keine Zahlen zum Riethüsli/Liebegg zur Verfügung
Ich muss jetzt als wieder dem Tiefbauamt des Kantons schreiben, damit sie mir die Zahlen zur Verfügung stellen. Dann darf ich diese wieder aufbereiten und auswerten. Da kommen schnell mal ein paar Stunden zusammen. Es ist einfach nur mühsam, wenn unsere Verwaltungen nicht in der Lage sind, solche Zahlen transparent und für jedermann zur Verfügung zu stellen. Es wäre nämlich alles vorhanden was es dazu braucht.
Böse Zungen (also meine) würden jetzt behaupten, die 8 Monate, die sich Bund, Kanton und Stadt Zeit für das „Verkehrsmodell“ gelassen haben, wurden für das Zusammensuchen der Zahlen aufgewendet (sie stammen ja aus dem Jahr 2017 und waren vermutlich noch auf Steintafeln eingemeisselt). Oder noch schlimmer, sie wurden jetzt absichtlich so veröffentlicht, dass man einen enormen Aufwand betreiben muss um sich ein eigenes Bild machen zu können.
Wer also Zeit und Lust hat, der kann sich selber ein Bild machen:
Hier die Verkehrszahlen zur Liebegg aus dem Jahr 2021
Und hier die Verkehrszahlen zur Liebegg auf dem kantonalen Geoportal:
Hier die städtischen Zählstellen auf dem Opendata Portal (halt eben ohne Liebegg)
Und der Vollständigkeitshalber noch die Zahlen des Bundes
Vielleicht noch ein Hinweis:
Das in der Medienmitteilung erwähnte Nationale Personenvekehrsmodell (NPVM) des UVEK ist zwar als OpenData verfügbar, allerdings muss ich mich da erst einarbeiten um es nutzen zu können.
Das ist aber nicht der Punkt, der Punkt ist, dass mich die Verkehrsentwicklung der Teufenerstrasse in der Liebegg interessiert. Unter anderem auch, wie sich der Verkehr seit der Eröffnung der Durchmesserlinie entwickelt hat.
Und Zack, grad nomol en Nuggi usäglogä!!!!
Nach einem erneuten Blick in die Präsentation des Kantons ist mir folgende Folie aufgefallen:
Man hat also die Frecheit, für ein 1500 Millionen-Projekt keine spezifischen ortsabhängigen Zahlen zu erarbeiten, sondern nimmt eine hopothetische Berechnung für die gesamte Schweiz und rechnet es einfach hoch! Und das auf sämtlichen nachfolgenden Folien! Wie billig ist das denn?
Spätestens jetzt müsste sämtliche Alarmglocken schrillen.
Und darauf habe ich gewartet: „Warum traust du den Tiefbauämtern nicht einfach?
Gute Frage, meine Antowrt: „Der Verkehr auf der St.Leonhardbrücke und an der Geltenwilerstrasse hat in den letzten 4 Jahren stetig abgenommen!“