Anschluss Güterbahnhof – Fragen über Fragen – Teil 4

Auf der ofiziellen Webseite zum Zubringer Güterbahnhof stellen und Bund, Kanton und Stadt eine Übersichtskarte zum Jahr 2040 mit dem Anschluss zur Verfügung. Ein schneller Blick offenbart sehr viel Grün (Weniger Verkehr). Schaut man genauer hin, fallen ein paar Punkte auf, die ohne Kommentar Fragen aufwerfen, die bislang nicht beantwortet wurden. Ich habe mir erlaubt erstmal 6 Punkte einzuzeichnen:

Punkt 1:

Auf der Stadtautobahn westlich der Kreuzbleiche soll der Verkehr um 8.9% resp. 11.4 % zunehmen.
Das wäre deutlich weniger als uns bislang erklärt wurde. Der Bund rechnet für den Kanton St.Gallen übrigens mit einer allgemeinen Verkehrszunahme von 7.8% bis 2040 (Grundlage Modell Basis Personenwagen 2017 bis 2040)

Punkt 2:

Zwischen dem Anschluss Kreuzbleiche und Anschluss St.FGiden soll der Verkehr sogar um 9 bis 14% sinken! Was der Grund sein könnte, ist völlig unklar und nicht nachvollziehbar, handelt es sich doch hier um den Rosenbergtunnel mit der angeblich unumgänglichen 3. Röhre. Nicht vergessen, das ist der Stand 2040 gegenüber 2017.
Ein Möglichkeit wäre die AUssage, dass 80% kein eigentlicher Durchgangsverkehr sein soll, sondern in der Stadt endet oder startet. Aber auch daran gibt es Zweifel, wie schon fürher ausgeführt habe

Punkt 3:

Hier lohnt es sich etwas näher heran zu zoomen:

Hier wird mitten in der Innenstadt auf 2 Teilabschnitten eine Verkehrszunahme von deutlich über 35% prognostiziert! Lustig ist, dass sich die Verkehr dann völlig abrupt wieder auflöst und auf Grün springt. Da sich aber an den Stellen zumindest wie bis heute bekannt, nichts an der SItuation ändert. Beide Strassen, das wage ich zu behaupten stossen mit dieser prognostizierten Zunahme nicht nur an ihre Grenzen sondern kollabieren.

Punkt 4:

Die Oberstrasse erfährt eine Zunahme von 28.1%. Die Oberstrasse ist als Gemeindestrasse Kategorie 1 klassiert und liegt damit in der Verantwortung der Stadt. Hier gibt der Kanton zu, dass es zusätzliche Lärmschutzmassnahmen braucht. Auch dort ist die Stadt in der Verantortung. Es wird also ein Preisschild für die Steuerzahler der Stadt St.Gallen geben. Tempo 30 könnte eine Massnahme sein, wenn da nicht der neue Autobahnzubringer wäre und der Kanton Tempo 30 auf solchen Strecken verbieten möchte. Keine Pointe!

Punkt 5:

Der Verkehr von und nach Teufen soll um satte 45.6% zunehmen. Der Bund prognostiziert für den Kanton Appenzell Ausserhoden eine allgemeine Zunahme von 1.3% (Grundlage Modell Basis Personenwagen 2017 bis 2040). Hier wird unser südlicher Kantonsnachbar arg in Bedrängnis kommen. Mit dieser Zunahme ist vermutlich bereits die gesamte Prognose ausgereizt. Auf rund 500m Strecke!

Punkt 6:

Hier wechselt der Kanton von einer Prozentualen Rechnung auf eine mit absoluten Zahlen. Es bleibt ihm ja auch nichts anderes übrig, denn die Strecke existiert ja heute noch gar nicht. Um die Zahlen dennoch einordnen zu können bräuchte es eigentlich die absoluten Zahlen in der Liebegg. Denn nur so kann man auch die angebliche Verkehrsreduktion von sagenhaften 78,3% auf der Teufenerstrasse korrekt einordnen. (PS mit Sarkasmus: eine Reduktion von 100% erhält man wenn statt 2 Autos nur 1 Auto durchfährt)

Mein persönliches Fazit:

Und erneut stolpere ich über Zahlen, die sich nicht so einfach erklären lassen. Es ist nirgends ersichtlich oder nachvollziehabr, wie diese zustande kommen. EInes ist aber klar. Insbesondere im Stadtzentrum ist mit deutlich mehr Verkehr zu rechnen. Und zwar deutlich mehr als die Zunahme, die der Bund für die Region St.Gallen bis 2040 prognostiziert!
Ich fühle mich damit mehr als bestätigt. Es mag zwar örtlich eine Entlastung geben, aber in der Summe müssen wir in der Stadt mit deutlich mehr Verkehr leben, sprich der Anschluss Güterbahnhof verteilt den Verkehr nicht besser sondern führt zu einer massiven Zunahme!