Der Weg zum neuen Uni-Campus ist dem Kanton egal

So sieht es zumindest, was den Verkehr und die Anbindung angeht, für mich aus.
Der Kanton hat heute den „Zuschlag – Kantonsstrasse Nr. 2 und 3, St.Gallen: Umbau Platztor, bestehend aus den Teilprojekten; B01.1.003.018.100 Umbau Platztor, Strassenbau (SB) / B01.1.003.018.200 Umbau Platztor, Neubau Unterführung (UF)“ online gestellt.

Kurz zusammengefasst: Die Platztor-Kreuzung wird nahezu 1:1 umgebaut. Kostenpunkt rund 680’000 CHF.

Ein Armutszeugnis und zwar gleich aus mehreren Gründen:

  1. Eine Universität mit Weltformat bekommt keine eigene ÖV-Haltestelle!
  2. Die Kreuzung schneidet den neuen Campus von der Stadt ab und verhindert ein Zusammenwachsen mit der Innenstadt
  3. Der Zugang erfolgt über eine minimal breitere (eher unangenehme) Unterführung als heute
  4. Der Veloverkehr wird einmal mehr vernachlässigt (zumindest aufgrund der vorliegenden Pläne
Quelle: Ausschreibungsunterlagen Kanton St.Gallen

Was der Kanton bei der Anbindung Platztor vorhat, kann niemals im Interesse der Stadt sein. Da frage ich mich, hat der Stadtrat sich zuwenig für einen halbwegs repräsentativen Zugang der Uni eingesetzt? Oder wurde er gar nicht angefragt und der Kanton hat einfach entschieden?

Wir reden hier immerhin von hunderten von Studierenden und Dozierenden, die tagtäglich zum oder vom Campus weg gehen.

Ich finde, das sollte man nicht einfach so hinnehmen. Die Stadt, aber auch die Uni haben für ihren neuen Campus besseres verdient als dieses trostlose und unsinnige Strassenbauprojekt. Das was jetzt realisiert werden soll ist einfach nur peinlich.

Eine umsichtige Planung haben die Grünliberalen bereits vor einem Jahr gefordert. Hängen geblieben ist davon leider nur sehr wenig

Wie eine Anbindung des Campus an die Stadt aussehen könnte, hat Markus Tofalo aufgezeigt.

Andere Ideen, die mit etwas Fantasie auch am Platztor denkbar wären:

Luzernerring in Basel – Tiefbauamt BS

In der Mitte des Kreisel fängt ein Trichter das Licht auf und leitet es in die Unterführung.

Oder etwas wie der Hovenring in Eindhoven – Hier wird der Fuss- und Veloverkehr komplett entflechtet und der Uni-Campus bekäme einen würdigen Zugang

Eine Vision Unterer Graben hatte ich schon vor einiger Zeit einmal.
Es zeigt auch, dass eine Anbindung des Campus und der nördlichen Stadtteile notwendig ist: