VBSG unter Beschuss

Update vom 20.5.2019

Wie ich gerade erfahren habe, hat der Quartierverein Riethüsli eine Unterschriftensammlung organisiert. Mit ihrer Hilfe soll der Bus Nummer 10 auch am Sonntag nach Oberhofstetten fahren.


Die Wittenbacher sind unzufrieden, am Rosenberg herrscht Missmut und in Abtwil zeichnet sich ein Zonenwechsel ab.

Ich weiss, es ist einfach aus der Ferne zu motzen und ich bin mir auch bewusst, dass es eine grosse Herausforderung ist, eine Stadt wie St.Gallen und ihre Aussengemeinden sinnvoll mit dem ÖV zu erschliessen.

Trotzdem, unsere Stadt ist seit Jahrzehnten so. Die Einzugsgebiete auch. Man könnte also erwarten, dass die Topographie, die einzelnen Strecken und die damit verbundenen Probleme schon vor einem Fahrplanwechsel bekannt sein müssten.

Wenn der westliche Rosenberg am Samstagabend bis Montagmorgen nicht bedient wird, dann ist das ein Affront an die Bevölkerung. Der blinde Fleck hätte bei der Planung auffallen müssen. Gleiches gilt übrigens auch seit längerer Zeit für Oberhofstetten. Auch der Abacus-Platz wird am Sonntag nicht bedient.

Dass die Zone 210 seltsame und nicht nachvollziehbare Grenzen aufweist ist auch schon längere Zeit bekannt. Nebst der Haltestelle in Abtwil betrifft es unter anderem auch die Appenzellerbahn. Dort muss man gleich für 3 Zonen ein Ticket lösen, obwohl es keine 211er Haltestelle gibt

Und dann wäre da noch Wittenbach. Dass der Verkehr auf der St.Gallerstrasse regelmässig kollabiert ist nun wirklich nichts Neues. Ich kann die kritischen Streckenabschnitte gar nicht alle aufzählen, an denen es regelmässig stockt.
Die Strecke Wittenbach St.Gallen ist übrigens schlimmer belastet als die Teufenerstrasse!

Wenn dann Chauffeure Haltestellen auch noch auslassen (müssen), damit der Fahrplan stimmt, dann stehen mir die Haare zu Berge. Ich hoffe, dass sich sowohl Herr Eigenmann als auch Herr Scheit vom Amt für öffentlichen Verkehr bewusst sind, dass sie nicht dem Fahrplan sondern den Kunden verpflichtet sind! (Im Artikel des Tagblatt tönt es nämlich anders, Fahrplan First!)


Ralf Eigenmann, Leiter der VBSG, relativiert: «Es ist eine sinnvolle Massnahme, dass die Busse bei extremen Verspätungen die Abkürzung fahren und diese Haltestellen dann auf dem Rückweg bedienen.» So seien zwar einige Leute ein paar Minuten länger im Bus, dafür könne die Verspätung aufgeholt werden. Auch Postauto habe diese Massnahme bereits angewandt. In einzelnen Fällen hätten allerdings Fahrer der VBSG auf dem Weg vom Bahnhof nach St.Gallen Haltestellen ausgelassen, um den Fahrplan einzuhalten. «Menschen machen Fehler», sagt Eigenmann dazu. Die Ursache für die regelmässigen Verspätungen verortet er nicht bei der VBSG.

St.Galler Tagblatt

Ja, der ÖV ist ein komplexes Thema. Ausreden, wie zu wenig Busspuren darf man dennoch nicht einfach so gelten lassen. Erstens, weil man es ändern könnte und zweitens weil man bei der Planung genau wusste, dass diese Busspuren (noch) nicht vorhanden sind. Gleiches gilt auch für nicht elektrifizierte Strecken, die dazu führten, dass man im Jahr 2019 Dieselbusse kaufen musste, um die Strecken zu überbrücken. Natürlich nur, bis sie mit Oberleitungen versehen sind.

Wenn wir weiterhin vollen, dass der Autoverkehr in der Stadt auf einem erträglichen Niveau bleibt, wenn der ÖV gestärkt werden soll (S-Bahn) und wenn wir emissionsneutral werden wollen, dann muss da bald etwas passieren!